Santiago. 48 Jahre nach dem Verschwinden von Reinalda Pereira wird die Verurteilung von 31 ehemaligen Agenten der Diktatur in Chile als ein Akt der Gerechtigkeit und der Wiedergutmachung für ihre Angehörigen angesehen.
Die 29-Jährige, die im fünften Monat schwanger war, wurde am 15. Dezember 1976 im Bezirk Macul der Hauptstadt von Mitgliedern der Direktion des Nationalen Geheimdienstes (DINA), der Geheimpolizei des Regimes von Augusto Pinochet (1973-1990), verschleppt.
Die gelernte Technologin und Aktivistin der Kommunistischen Partei wurde in das Geheimgefängnis Simón Bolívar gebracht, wo sie trotz ihrer fortgeschrittenen Schwangerschaft geschlagen und gefoltert wurde, unter anderem mit Strom. Anschließend wurde sie verschwunden gelassen.
"Dies ist ein Fall, der diejenigen ermahnen sollte, die die Verbrechen der Diktatur leugnen und sie rechtfertigen, damit sie sich den Terror ansehen, den die Opfer durchleben mussten", sagte Staatsanwalt Nelson Caucoto.
Für dieses Verbrechen hat die Zweite Strafkammer des Obersten Gerichtshofs in einem abschließenden Urteil die Haftstrafen gegen 31 ehemalige DINA-Agenten bestätigt.
Das Gericht verurteilte Pedro Espinoza Bravo, Juan Morales Salgado und Ricardo Lawrence zu zehn Jahren Haft wegen Entführung in einem schweren Fall. Weitere 16 Personen, darunter der flüchtige Federico Chaigneau, wurden als Mittäter zu sieben Jahren Haft verurteilt, während zwölf Personen als Komplizen zu vier Jahren Haft verurteilt wurden.
Nach Ansicht von Caucoto handelt es sich um ein äußerst wichtiges Urteil, da dank der harten Arbeit von Richter Miguel Vásquez Plaza eine große Zahl von Personen zu Haftstrafen verurteilt wurde. Er erklärte, dass es sich um ein "modernes Urteil" handle, das auf internationalem Recht basiere, welches Amnestie, Verjährung und Halbverjährung ablehnt.
Auch wenn ihr Ehemann, der Kinesiologe Maximiliano Santelices, das Ergebnis des Prozesses, für den er sich so sehr eingesetzt hat, nicht miterleben konnte, "wird es den Angehörigen von Reinalda etwas Frieden und Trost bringen", so der Jurist.
Die junge Frau gehört zu den mehr als Tausend Inhaftierten, deren Verbleib noch immer unbekannt ist.