Mexiko-Stadt. Als einen der ersten Schritte in ihrer Amtszeit als mexikanische Präsidentin hat Claudia Sheinbaum Pardo US-amerikanische und mexikanische Unternehmen sowie Verbände zu einem Wirtschaftsgipfel in den Nationalpalast eingeladen. Dabei ging es um die wirtschaftspolitischen Vorhaben der kommenden Legislatur, aber auch die Investitionspläne der Unternehmen.
Die Präsidentin verkündete, dass sich die Investitionen US-amerikanischer Unternehmen in Mexiko im kommenden Jahr 2025 auf mehr als 18 Milliarden Euro belaufen sollen. Allein Amazon plane Investitionen in Höhe von rund 5,5 Milliarden, erklärte Wirtschaftsminister Marcelo Ebrard. Weitere große Projekte seien durch die Firmen Mexico Pacific (Infrastruktur), Woodside Energy (Energie) und Royal Caribbean (Kreuzfahrten) geplant.
Am Wirtschaftsgipfel nahmen mehr als 240 Unternehmenschef:innen sowie Handelskammern und Unternehmensverbände teil. "Es war ein sehr gutes Treffen, wir haben Arbeitsgruppen vorgeschlagen, um die Justizreform, die Elektrizitätsreform und andere Reformen zu diskutieren", erläuterte Sheinbaum in einer anschließenden Pressekonferenz.
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Außerdem stellte die Regierung ihre Pläne für den Ausbau von Häfen, Straßen und Infrastruktur vor. Die Unternehmer:innen seien daran interessiert gewesen zu erfahren, ob ihre Investitionen mit den geplanten Gesetzesänderungen weiterhin sicher seien, sagte die Präsidentin. Man habe aber deutlich gemacht, dass "keine dieser Reformen ein Problem für Investitionen in Mexiko darstellen, sondern im Gegenteil die Rechtsstaatlichkeit und das Elektrizitätssystem stärken". Gerade im Energiesektor müssten Investitionsrichtlinien jedoch noch in weiteren Gesetzen ausgearbeitet werden. Die Priorität des mexikanischen Staates sei es, die staatlichen Firmen Pemex und Comisión Federal de Electricidad zu fördern.
Sheinbaum erinnerte auch daran, dass Mexiko sich auf eine Neuverhandlung des Freihandelsabkommens T-Mec mit den USA und Kanada vorbereite. Sie gehe davon aus, dass es im neuen Vertrag nur wenige Änderungen gebe, da das Abkommen gut funktioniere. Es sei nicht darauf ausgelegt, dass die Volkswirtschaften der drei Länder untereinander konkurrierten, sondern sich gegenseitig ergänzten.
Wirtschaftsminister Ebrard fügte hinzu: "Mexiko und die Vereinigten Staaten bilden eine der wohlhabendsten Regionen der Welt. Wir sind gegenseitig unsere wichtigsten Handelspartner, wir verkaufen viel in die Vereinigten Staaten, aber wir kaufen auch viel von ihnen. Wir sind das Hauptziel für unsere Exporte - für beide Seiten."