Kuba / USA / Politik

Kubanische Diplomatin: "USA verweigern Änderung ihrer brutalen Politik gegen Kuba"

kuba_johana_tablada.jpg

Kubas Diplomatin Johana Tablada
Kubas Diplomatin Johana Tablada

Washington. In einem Exklusivinterview mit der kubanischen Nachrichtenagentur Prensa Latina hat Johana Tablada, stellvertretende Leiterin der Direktion Vereinigte Staaten in Kubas Außenministerium, die "feindselige US-Politik" gegen ihr Land kritisiert.

Die US-Regierung übe maximalen Druck auf Kuba aus und führe "extreme, unmenschliche Maßnahmen" durch. Diese zielten darauf ab, die Wirtschaft zu schädigen, die Bevölkerung am Zugang zu Nahrungsquellen zu hindern, das Land zu destabilisieren und schließlich den Sturz der Revolution herbeizuführen, erklärte sie.

In Bezug auf die heutigen Beziehungen zwischen den beiden Ländern stellte Tablada fest, dass "die Politik der Regierung Joe Biden im Wesentlichen der Politik der Regierung Donald Trump gefolgt ist". Und: "Wir müssen anerkennen und zugeben, dass es ihnen gelungen ist, den Lebensstandard der kubanischen Männer und Frauen zu verschlechtern, dass es ihnen damit gelungen ist, eine schwierige Situation für unsere Bevölkerung zu schaffen."

Doch trotz der "andauernden Strangulation" sei es der US-Administration "mit ihren immensen Destruktionskapazitäten" nicht gelungen, durch eine Verschärfung der Blockade eine Destabilisierung der Gesellschaft, Schuldzuweisungen gegenüber der kubanischen Regierung und schließlich eine Revolte der Bevölkerung zu provozieren.

Tablada, die seit mehr als 30 Jahren im diplomatischen Dienst arbeitet, ist der Meinung, dass das "traurige Vermächtnis dieser Regierung in Washington die größte Migrationswelle in der Geschichte Kubas sein wird, was für die kubanische Bevölkerung, für die kubanischen Familien sehr unglücklich ist".

Um von dem weltweit geforderten Ende der Blockade abzulenken und "ihre verbrecherischen Absichten" nicht zugeben zu müssen, erfinde die US-Regierung immer wieder Vorwände und produziere "trügerische Manipulationen" zur Dämonisierung Kubas. Dazu gehörten Fake-News wie die, dass in Kuba chinesische Militärstützpunkte aufgebaut würden oder die kubanische Regierung ein Programm zur Entsendung von Soldaten in die Ukraine habe. All dies werde ohne jeglichen Beweis und ungestraft verbreitet. Am schändlichsten sei die Desinformationskampagne über die medizinische Hilfe Kubas in anderen Ländern, was US-Medien als Sklaverei darstellten.

All dies sei Teil der "permanenten Täuschung in der Frage der Menschenrechte, bei der die US-Regierung denjenigen Personen eine privilegierte Behandlung gewährt, die Ziel oder Empfänger ihrer Finanzierungsprojekte für ihre Interventionsprogramme" in Kuba sind und waren. Diese Personen "werden dann als die Helden dargestellt, die sie nicht sind, da sie keine Unterstützung in unserer Gesellschaft haben", fügte Tablada hinzu.

Es sei jedoch wichtig, zwischen der Position der US-Regierung und den wachsenden Forderungen der US-Gesellschaft für eine Normalisierung der bilateralen Beziehungen zu unterscheiden. So seien Resolutionen in mehr als 108 Städten angenommen worden, die Blockade aufzuheben und mit Kuba zusammenzuarbeiten. Bei zahlreichen Treffen mit Zivilgesellschaft und Wirtschaft erlebe sie großes Interesse an einer Kooperation und Geschäften mit Kuba.

Im Jahr 2023 seien bestimmte Räume für die Zusammenarbeit und den Austausch mit der US-Regierung wiederhergestellt worden. Dennoch würden die härtesten Maßnahmen, die das Leben der kubanischen Bevölkerung betreffen, beibehalten.

Unklar sei zudem, wer im nächsten Jahr Präsident werde und ob sich die Supermacht weiterhin "in die inneren Angelegenheiten Kubas einmischen wird, um Projekte zum Regime change zu genehmigen und Desinformation und Fake-News-Operationen zu finanzieren".