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Präsidenten von Brasilien und Russland fordern Waffenruhe zwischen Israel und Hamas

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Heute soll im Sicherheitsrat erneut über die Krise in Nahost diskutiert werden
Heute soll im Sicherheitsrat erneut über die Krise in Nahost diskutiert werden

Brasília/Moskau. Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin haben sich am Montag in einem Telefongespräch darüber verständigt, dass humanitärer Hilfe "ungehinderter" Zugang zu den von der israelischen Armee belagerten palästinensischen Gebieten des Gazastreifens gewährt werden muss.

Die beiden Präsidenten seien sich zudem einig, dass die Bombardierung des Gazastreifens eingestellt und die Geiseln unverzüglich freigelassen werden müssen, heißt es in einer Pressemitteilung des brasilianischen Präsidialamtes.

Laut einer Erklärung des Kreml brachten die beiden Staatsoberhäupter "ihre große Besorgnis über die wachsende Zahl von Opfern unter der Zivilbevölkerung zum Ausdruck und betonten die grundlegende Bedeutung einer baldigen Waffenruhe, der Evakuierung ausländischer Staatsbürger aus dem Gazastreifen und der Gewährleistung eines ungehinderten Zugangs für humanitäre Hilfe".

Lula und Putin drängen zudem darauf, "im Rahmen der Vereinten Nationen dringliche und wirksame Maßnahmen zur Lösung der Krise zu ergreifen", heißt es in der Erklärung weiter, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Das Telefongespräch sei demnach "auf Initiative der brasilianischen Seite" zustande gekommen und die beiden Präsidenten hätten "die sich gravierend verschlechternde Situation" im Konfliktgebiet eingehend erörtert. Da Brasilien in diesem Monat den Vorsitz im UN-Sicherheitsrat innehat, ginge es zudem um Aspekte der Zusammenarbeit, um im Rahmen der UN Schritte zur Deeskalation der Krise zu unternehmen.

Insbesondere sei die Frage diskutiert worden, wie "der Friedensprozess auf einer allgemein anerkannten internationalen Rechtsgrundlage, die die Schaffung eines unabhängigen palästinensischen Staates vorsieht, der in Frieden und Sicherheit mit Israel koexistiert, wirklich vorangebracht werden kann", so der Kreml weiter.

Sowohl Russland als auch Brasilien hatten vergangene Woche bereits entsprechende Resolutionsentwürfe im Sicherheitsrat vorgelegt, scheiterten aber an der fehlenden Stimmenzahl (Russland) oder am Veto der USA (Brasilien).

Für den heutigen Dienstag ist im UN-Sicherheitsrat eine offene Debatte über die Krise im Nahen Osten angesetzt, nachdem es in vier vorangegangenen Sitzungen nicht gelungen ist, eine gemeinsame Erklärung zu dem Konflikt abzugeben.