Indien unterstützt die Aufnahme von Argentinien in die Guppe der Brics-Staaten

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Indiens Botschafter Bhatia mit dem argentinischen Außenminister Santiago Cafiero
Indiens Botschafter Bhatia mit dem argentinischen Außenminister Santiago Cafiero

Buenos Aires. Der Botschafter der Republik Indien, Dinesh Bhatia, hat in einem Interview mit der Buenos Aires Times die klare Unterstützung seines Landes zum Beitritt Argentiniens zur Gruppe der Brics geäußert.

Argentinien hatte im September vergangenen Jahres offiziell den Beitritt zu der Gruppe der "aufsteigenden Wirtschaften", bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika beantragt. Seitdem agiert die argentinische Außenpolitik in Suche nach Unterstützung.

Erst kürzlich hatte die Regierung der Volksrepublik China beim Besuch des argentinischen Wirtschaftsministers Sergio Massa ebenfalls ihre Zustimmung erklärt (amerika21 berichtete). Brasiliens Außenminister Mauro Vieira hatte im März dieses Jahres betont, dass Argentinien der Hauptkandidat für Brasilien für einen baldigen Beitritt sei.

Bereits sicher ist der Beitritt Argentiniens zur Neuen Entwicklungsbank der Brics im kommenden August.

In Zeiten, in denen die Wirtschaftsströme die traditionellen Routen verlassen und der Handel zwischen den Ländern des Globalen Südens immer mehr zunimmt, sieht Argentinien die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe als große Chance. Bereits zwischen 2003 und 2015 wurde China zu einem wichtigen Handelspartner Argentiniens: Vom Handelspartner Nummer 14 stieg er auf den zweiten Platz hinter Brasilien auf.

Auch Brasilien und Argentinien hatten sich damals zum Vorteil beider zu einer Art komplementärer Wirtschaften entwickelt. Dies ging jedoch unter den rechten neoliberalen Regierungen von Mauricio Macri und Jair Bolsonaro wieder erheblich zurück. Beide Volkswirtschaften schrumpften während dieser Zeit. Mehrfach war sogar eine gemeinsame Währung im Gespräch, eine Idee, die erst kürzlich wieder aufgenommen wurde.

Aber auch mit Indien haben sich in den letzten Jahren stärkere Handelsbeziehungen entwickelt. Argentinien exportiert etwa Soja und Sonnenblumenöl und importiert Chemieprodukte, Textilien und Motorräder. Laut Botschafter Bathia betrug der bilaterale Handel 2019 rund drei Milliarden Dollar und hat sich heute auf rund 6,4 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt. Im IT-Bereich gibt es einen regen Austausch mit indischen Firmen, die in Argentinien Filialen und Kooperationspartner haben.

Auch im Verteidigungssektor gibt es Interessen: Bei der Ausschreibung für die Beschaffung von Kampfflugzeugen für die argentinische Luftwaffe, die nun höchstwahrscheinlich von China geliefert werden, hatte auch Indien mitgeboten.

Die Staats- und Regierungschefs der Brics werden vom 22. bis 24. August im südafrikanischen Johannesburg zusammenkommen und unter anderem über die Erweiterung der Gruppe beraten. Aktuell haben 19 Länder ihr Interesse an einem Beitritt erklärt oder ihn bereits beantragt.