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USA lehnen Haftentlassung von venezolanischem Diplomaten ab

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In Venezuela fordert eine breite Bewegung die Freilassung Saabs, so auch bei einer Demonstrationen am 8. März in Caracas
In Venezuela fordert eine breite Bewegung die Freilassung Saabs, so auch bei einer Demonstrationen am 8. März in Caracas

Washington/Caracas. Die US-Regierung lehnt einen Austausch des inhaftierten venezolanischen Diplomaten Alex Saab gegen acht in Venezuela einsitzende US-Staatsangehörige ab. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Im Februar hatte der US-Bürger Eyvin Hernández, der seit März 2022 in venezolanischer Haft sitzt, sich in einem Brief und einer Videobotschaft an Präsident Jo Biden gewandt und eine Art Gefangenentausch vorgeschlagen. Hernández wurde in Venezuela festgenommen, nachdem er unerlaubt von Kolumbien aus die Grenze übertreten hatte.

"Ich richte diesen Appell an Sie in meinem Namen, dem meiner Familie, meiner Freunde und all der anderen US-Amerikaner, die hier in Venezuela unrechtmäßig festgehalten werden", sagte Hernandez in dem an Biden gerichteten Video. "Wir wissen, dass wir freigelassen werden, wenn Sie einen Austausch von uns allen gegen Alex Saab vornehmen."

Saab wurde im Juni 2020 auf Ersuchen der USA von den örtlichen Behörden bei einem Zwischenhalt auf den Kapverdischen Inseln festgenommen, als er sich in diplomatischer Mission auf dem Weg von Venezuela in den Iran befand. Im Auftrag von Caracas sollte er Importgeschäfte für Lebensmittel und Treibstoff abschließen. Im Oktober 2021 wurde er an die USA ausgeliefert, wo er wegen angeblicher "Verschwörung zur Geldwäsche" angeklagt wurde. Der Vorwurf basiert darauf, dass Saab in internationaler Vermittlung Erfolge dabei erzielte, die Auswirkungen der US-Sanktionen gegen Venezuela zu mildern.

Die Regierung von Präsident Nicolás Maduro hat wiederholt die Freilassung ihres Diplomaten gefordert. Saab wurde auch zum Mitglied der Regierungsdelegation für den politischen Dialog mit der Opposition ernannt. Bei den Sitzungen Ende 2022 wurde er von seiner Ehefrau vertreten (amerika21 berichtete).

Venezuelas Außenminister Yván Gil hatte erst vor zwei Wochen den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen aufgefordert, sich zur "Entführung" von Saab zu äußern, da diese eine Verletzung der Menschenrechte und des Wiener Übereinkommens über diplomatische Beziehungen darstelle.