UN-Resolution zur Stärkung der Rechte Indigener Völker

Symbolbild indigene Bevölkerung

Der Erhalt der indigenen Kulturen, Sprachen und Lebensweisen stehen im Mittelpunkt der Resolution
Der Erhalt der indigenen Kulturen, Sprachen und Lebensweisen stehen im Mittelpunkt der Resolution

La Paz/ New York. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) hat vergangene Woche im Konsens eine Resolution verabschiedet, in welcher der Schutz der individuellen und kollektiven Rechte der Indigenen Völker festgehalten und erstmals Bezug auf das Selbstbestimmungsrecht derselbigen genommen wird. Der indigenen Bevölkerung soll so zugesichert werden, frei nach ihren Traditionen leben zu können. 

Die Resolution betont die Bedeutung von internationalen Initiativen, die sich für die Erhaltung der indigenen Sprachen und Kulturen einsetzen. Dazu gehört das Iberoamerikanische Institut für indigene Sprachen, das sich die Revitalisierung der indigenen Sprachen zum Ziel gesetzt hat. Teil des Beschlusses ist außerdem die Einführung der Schreibweise "Indigene Völker" (Pueblos Indígenas) als Eigenbezeichnung mit Großbuchstaben in allen Dokumenten der UN. 

Die Inhalte des Papiers wurden auf die Initiative der Länder Bolivien und Ecuador erarbeitet und von 47 weiteren Ländern unterstützt. Bereits im November 2022 wurde vom UN-Ausschuss für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte der gleichnamige Beschlussentwurf vorgelegt. Er ist Teil des internationalen Engagements für die Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung, geltend auch für die indigene Weltbevölkerung.

Zeitgleich wurde am 16. Dezember, angeregt von der UNESCO, die Internationale Dekade der Indigenen Sprachen 2022 - 2032 eingeläutet. Das Jahrzehnt soll dazu dienen, "die Aufmerksamkeit der Welt auf die Notlage vieler indigener Sprachen zu lenken und Interessengruppen und Ressourcen für ihre Erhaltung, Wiederbelebung und Förderung zu mobilisieren".

Angaben der UN zufolge leben in den Ländern Mittel- und Südamerikas sowie der Karibik rund 55 Millionen indigene Personen. Das entspricht 8,5 Prozent der Gesamtbevölkerung dieser Region. Aufgrund fehlendem Zugang zu Gesundheitsdiensten, Bildung, sozialer Sicherheit und politischer Teilhabe sind sie von sozialen Krisen besonders stark betroffen, so zuletzt von der globalen Covid-19-Pandemie.