Setzt Präsident von Mexiko sich für Weiterbetrieb umstrittener Goldmine ein?

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Protest gegen Goldmine
Protest gegen Goldmine

Oaxaca. Indigene Gemeinden protestieren im mexikanischen Bundestaat Oaxaca gegen eine Verlängerung der Konzession für eine Mine in San José del Progreso. Präsident Andrés Manuel López Obrador (Amlo) scheint sich indes für deren weiteren Betrieb einzusetzen. Der Konflikt um die Mine des kanadischen Unternehmens Fortuna Silver Mines und seiner mexikanischen Tochterfirma Cuzcatlán im Süden Mexikos spitzt sich damit weiter zu. Die Initiative "No a la Mineria por un Futuro de Todas y Todos" (Nein zum Bergbau für eine Zukunft für alle), ein Zusammenschluss diverser zapotekischer Gemeindevorstände, verlangt die Einstellung des Bergbauprojekts.

Die Initiative prangert in einem in dieser Woche veröffentlichten Kommuniqué an, dass Fortuna Silver Mines ihren Betrieb, trotz der am 23. Oktober ausgelaufenen Konzession, bisher nicht gestoppt habe. Das Unternehmen soll bislang über 750 Millionen US-Dollar mit der Mine verdient haben, wovon laut der Initiative nichts bei der lokalen Bevölkerung angekommen ist.

Seit Beginn des Betriebes habe sich die Armut in der Region, trotz gegenteiliger Versprechungen, nicht verringert. Außerdem zerstöre der Bergbau die Umwelt durch freigesetzte Gifte, lasse den Grundwasserspiegel sinken, wodurch zahlreiche Frischwasserquellen versiegen, und zerschlage den sozialen Zusammenhalt in den Gemeinden.

Nach Angaben der Initiative seien zwei Anwohner:innen, die sich der Mine widersetzt hatten, ermordet worden, mindestens acht weitere verletzt. Weiterhin verurteilt sie die Medienkampagne von Fortuna Silver Mines, die darauf abziele, die negativen Auswirkungen des Projekts zu verschleiern, um dort weitere zehn Jahre Gold und Silber abbauen zu können.

Trotz dieser Proteste erklärte Präsident López Obrador seine Bereitschaft, sich für den Erhalt der Mine einzusetzen. "Wir werden sehen, wie wir das Problem lösen können", erklärte er nach einem Zusammentreffen mit dem Bürgermeister von San José del Progreso.

Dieser hatte zuvor ausgesagt, dass die Auswirkungen des Bergbaus auf die Umwelt nur gering seien und 1.200 lokale Arbeitsplätze an der Mine hingen, wie die wirtschaftsliberale Zeitung El Economista berichtete. Sie verbreitete vergangene Woche außerdem die Nachricht, dass die Gemeindevorstände, die sich zu der lokalen Initiative zusammengeschlossen hatten, Druck auf Einwohner:innen der Dörfer in der Umgebung ausübten, damit sich diese ihren Forderungen anschließen.

Das mexikanische Umweltministerium hatte den Antrag auf eine Verlängerung der Konzession am 10. November abgelehnt. Fortuna Silver Mines klagt nun gegen diese Entscheidung. Bis zur Beilegung des Rechtsstreits darf das Unternehmen die Mine weiterbetreiben. Stand jetzt will Fortuna Silver Mines zumindest bis Mitte Februar bleiben, da sich sonst die Kreditgeber aus dem Projekt angeblich zurückziehen wollen.

Bereits in der Vergangenheit war die Mine durch Umweltverschmutzung, Missachtung von Menschenrechten, Zerstörung des sozialen Miteinanders und Beeinträchtigung der Gesundheit der Anwohner:innen negativ aufgefallen.