Chile / Politik

Lehrer in Chile landesweit im Streik

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Chile: "Für kostenlose Bildung ist  die Rebellion gerechtfertigt"
Chile: "Für kostenlose Bildung ist die Rebellion gerechtfertigt"

Santiago. 75.000 Menschen haben am vergangene Donnerstag in Chiles Hauptstadt Santiago für die öffentliche Bildung demonstriert. Lehrer aus verschiedenen Teilen des Landes nahmen an dem Protest teil. Sie befinden sich seit über zwei Wochen landesweit im Streik. Die Lehrer der öffentlichen Bildungseinrichtungen kritisieren die prekären Arbeitsbedingungen und fordern mehr Investitionen von der Regierung in das staatliche Bildungssystem.

Die Proteste richten sich außerdem gegen die Ankündigung der Regierung, die Fächer Geschichte, Kunst und Sport von Pflichtfächern in Wahlfächer umzuwandeln. Auch Schüler und Studenten schlossen sich an. Sie kritisieren auch das neue Gesetz "Aula Segura" (Sicherer Klassenraum), das Schulleitern erlaubt, "gewalttätige" Schülerinnen und Schüler der Schule zu verweisen: Das Gesetz solle Angst verbreiten und Proteste in den Bildungseinrichtungen verhindern.

Da es bisher keine Reaktionen von Seiten der Regierung gab, haben die Lehrer angekündigt, den Streik auf unbestimmte Zeit fortzusetzen. "Wir sind offen für den Dialog mit der Regierung. Ob der Streik weitergeht oder nicht, hängt davon ab, ob die Regierung uns zum Gespräch einlädt", sagte Mario Aguilar, der Präsident des Colegio de Profesores, der Gewerkschaft für Lehrerinnen und Lehrer. Aguilar kritisierte außerdem das gewaltsame Vorgehen der Polizei während des Protestmarsches: Sie griff die Demonstranten mit Tränengas an und nahm 30 Personen fest.