Venezuela / Wirtschaft

Venezuelas Regierung will mit neuem Ministerium Wirtschaft beleben

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Die Regierung von Präsident Nicolás Maduro versucht weiterhin, den wirtschaftlichen Verfall zu stoppen
Die Regierung von Präsident Nicolás Maduro versucht weiterhin, den wirtschaftlichen Verfall zu stoppen

Caracas. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat weitere Maßnahmen vorgestellt, mit denen die schwere Wirtschaftskrise in dem südamerikanischen Land bekämpft werden soll. Am vergangenen Sonntag gab Maduro die Schaffung eines neuen Ministeriums für Binnenwirtschaft bekannt. Dieses soll bessere Bedingungen für die Verteilung von Gütern und die Förderung des inländischen Handels schaffen. Ein florierender Binnenmarkt sei eine Voraussetzung einer wachsenden und sich entwickelnden Wirtschaft, sagte Maduro.

Als Teil des "Plans zur wirtschaftlichen Erholung" präsentierte der Staatschef zudem einen neuen "Spar-, Kredit- und Finanzierungsplan" für die Bevölkerung. Dessen Kern besteht in der Möglichkeit für Privatpersonen, sich Ersparnisse in Gold anzulegen. Dabei können Gold-Zertifikate über 1,5 und 2,5 Gramm zum Preis von 3.502 bzw. 5.837 Bolívar Soberano (Souveräner Bolívar, Bs.S) erworben werden. Dies entspricht rund 57 bzw. 96 US-Dollar.

Die Zertifikate sollen am 11. September in den freien Handel gelangen. Damit soll laut Regierungsangaben die Möglichkeit geschaffen werden, Ersparnisse in einer Währung anzulegen, deren Wert auf dem internationalen Markt anerkannt ist. Präsident Maduro verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dies könnte zu "einer soliden Basis werden, um Kredite zum Kauf eines Hauses, eines Autos oder für unternehmerische Aktivitäten aufnehmen zu können".

Zum staatlichen Krisenüberwindungsprogramm gehören auch Direktsubventionen für Familien, abgestuft nach Anzahl Kindern, sowie Zahlungen an bestimmte Gruppen wie schwangere Frauen. Inhaber des sogenannten "Vaterlandsausweises" (Carnet de la Patria) erhalten zudem Subventionen für den Kauf von Benzin.

Ende Juli hatte die Regierung angekündigt, den Preis der absurd billigen Kraftstoffe an internationales Niveau anzugleichen, um den massiven Schmuggel von Benzin ins benachbarte Ausland zu einzudämmen. Stattdessen wird das Benzin durch Direktzahlungen an die Verbraucher und an Transportunternehmen verbilligt, deren genaue Modalitäten aber noch nicht bekannt sind.