Ecuador, Peru und Kolumbien suchen regionale Lösung für Migration aus Venezuela

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In der ecuadorianischen Grenzstadt Huaquillas werden Migranten aus Venezuela auf ihrem Weg nach Peru versorgt
In der ecuadorianischen Grenzstadt Huaquillas werden Migranten aus Venezuela auf ihrem Weg nach Peru versorgt

Bogotá/Quito/Lima. Vertreter der Migrationsbehörden der drei südamerikanischen Staaten Kolumbien, Ecuador und Peru werden am 27. und 28. August zusammenkommen, um eine regionale Lösung für die Migration aus Venezuela zu finden. Ecuador und Peru hatten zuvor beschlossen, zukünftig die Vorlage von einem Reisepass anstelle eines Personalausweises an den Grenzübergängen zu fordern. Diese umstrittene Maßnahme hat ein Gericht in Ecuador jedoch bereits für unzulässig erklärt. Nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) haben seit 2015 rund 1,6 Millionen Venezolaner das Land verlassen, 90 Prozent davon blieben in Südamerika.

"Dies ist kein alleiniges Problem von Kolumbien, von Peru, von Ecuador oder eines einzelnen Landes", erklärte Christian Krüger, Leiter der kolumbianischen Migrationsbehörde, "es ist das Problem einer ganzen Region und so sollten wir es auch behandeln." Ein gemeinsames Konzept für eine "identifizierte, geordnete und sichere Migration in der Region" sei erforderlich. Die UN warnen indes davor, dass die wichtigsten Aufnahmeländer bereits an ihre Grenzen kommen würden und haben die internationale Gemeinschaft zur Unterstützung dieser Länder aufgefordert. 

Die bereits vor einer Woche von Ecuador und Peru beschlossenen Passkontrollen wie auch Veränderungen der temporären Aufenthaltsgenehmigungen sind in Peru nun am Freitag um Mitternacht in Kraft getreten. Peruanische Medien berichten über einen großen Ansturm an der ecuadorianisch-peruanischen Grenze, über die tausende Migranten aus Venezuela in letzter Sekunde noch ohne Pass über die Grenze gekommen seien.

In Ecuador wurde eine ähnliche Maßnahme hingegen von einem Gericht gekippt, da sie gegen das Recht auf Freizügigkeit verstoßen würde. Zuvor hatte die Ombudsstelle Defensoría del Pueblo dagegen geklagt. Das Gericht stellte der ecuadorianischen Regierung ein Ultimatum von 45 Tagen, um eine Kontingentlösung zu finden, wenn sie an der Maßnahme festhalten wolle. Die Regierung von Lenín Moreno erklärte dazu, dass sie die Entscheidung des Gerichtes akzeptiere und die Situation neu bewerten würde.