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China hilft beim Ausbau des Hafens von Santiago de Cuba

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Im Hafen von Santiago sollen bald Containerschiffe mit einer Kapazität von bis zu 55.000 Tonnen einlaufen können, derzeit sind es 30.000
Im Hafen von Santiago sollen bald Containerschiffe mit einer Kapazität von bis zu 55.000 Tonnen einlaufen können, derzeit sind es 30.000

Santiago de Cuba. Kubas ehemalige Hauptstadt Santiago wird bald über den zweitgrößten Hafen der Insel verfügen. Derzeit wird mit chinesischer Hilfe ein neues Containerterminal errichtet, das mit einer Kapazität von 565.000 Standardcontainern (TEU) pro Jahr nur vom neuen Tiefseehafen in Mariel übertroffen wird. Durch die Erweiterung des Hafens können bald auch größere Containerschiffe in Santiago halt machen, was die Wirtschaft im Osten der Insel beleben soll. Das 120-Millionen-Dollar-Projekt hat im Jahr 2015 begonnen und wird nächsten Sommer in Betrieb gehen.

"Ich habe noch niemals zuvor Arbeit in dieser Geschwindigkeit und Qualität gesehen", kommentierte der kubanische Ingenieur Carlos Manuel Domínguez gegenüber der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua. Domínguez, der bereits seit zwei Jahrzehnten Erfahrungen bei verschiedenen Hotel- und Tourismusprojekten hat, arbeitet derzeit mit Chinas Communications Construction Company und 200 Arbeitern aus beiden Ländern an der Erweiterung des Hafens.

Das neue Terminal, das auf der gegenüberliegenden Uferseite der 600.000-Einwohner-Stadt liegt, soll 250 Meter lang werden und mit fünf modernen Entladekränen ausgestattet werden. Zudem entstehen zwei neue Lagerhäuser mit einer Gesamtkapazität von über 15.000 Tonnen. Durch die Ausbaggerung des Hafenbereichs auf eine Tiefe von 14 Metern sollen bald größere Containerschiffe mit einer Kapazität von bis zu 55.000 Tonnen einlaufen können. Das bisherige Limit lag bei 30.000 Tonnen. Die Frachtkapazität soll dabei insgesamt auf 565.000 TEU pro Jahr steigen, mehr als der alte Hafen Havannas. Zum Vergleich: Kubas modernster Hafen in Mariel, der im Jahr 2014 in Betrieb ging, hat eine Kapazität von rund 800.000 TEU.

Um den Hafen möglichst effizient zu nutzen erhält das neue Terminal zusätzlich eine Anbindung an die Schiene. "Dieses Projekt dient der wirtschaftlichen Entwicklung des kubanischen Ostens", erklärte der chinesische Hafeningenieur Ma Xichao. Neben dem höheren Warenumsatz sollen mit der Erweiterung auch die Transportkosten sinken. In Zukunft könnte neben dem Hafen zudem eine Sonderwirtschaftszone entstehen, ähnlich wie bereits in Mariel realisiert. Die Vorteile des neuen Hafens beschränkten sich dabei nicht nur auf die Stadt Santiago. "Das wird ganz Ostkuba nützen", so der Ingenieur. Das Projekt, das bereits zu zwei Dritteln fertiggestellt ist, soll nächsten Sommer übergeben werden.