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Nestlé und Coralsa errichten neue Fabrik auf Kuba

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Grundsteinlegung für die Fabrik des Nestlé-Coralsa-Joint Ventures Nescor S.A. in der Sonderwirtschaftszone Mariel auf Kuba
Grundsteinlegung für die Fabrik des Nestlé-Coralsa-Joint Ventures Nescor S.A. in der Sonderwirtschaftszone Mariel auf Kuba

Artemisa, Kuba. In Kubas Sonderwirtschaftszone Mariel ist der Grundstein für eine neue Lebensmittelfabrik gelegt worden. Das Joint Venture der kubanischen Coralsa und dem Schweizer Nestlé-Konzern soll vor allem den kubanischen Markt versorgen und dem Land damit teure Importe ersparen. Das 54 Millionen US-Dollar schwere Projekt will im Januar 2020 den Betrieb aufnehmen.

Bei der Grundsteinlegung am Dienstag waren neben dem Amerika-Chef von Nestlé, Laurent Freixe, auch Kubas Ministerin für die Lebensmittelindustrie, María Carmen de la Concepción González, die Leiterin der Sonderwirtschaftszone, Ana Teresa Igarza sowie Coralsa-Leiter Nelson Arias Moreno anwesend.

Das neue Joint Venture unter dem Namen Nescor S.A. ist bereits die dritte Investmentgesellschaft von Nestlé und dem kubanischen Unternehmen, jedoch das erste in der 2014 eröffneten Sonderwirtschaftszone. Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern wird mit 51 Prozent der größte Stakeholder sein. Die Fabrik soll vor allem teure Importe ersetzen, könnte perspektivisch jedoch auch für den Export produzieren. "Es geht dabei unter anderem um Produkte wie Maggi, die auf dem kubanischen Markt gut positioniert sind", erklärte der Leiter von Coralsa, Arias Moreno, gegenüber der kubanischen Tageszeitung Granma. "Mit Hilfe von Nescor wollen wir diese Produkte hier produzieren und damit Importe einsparen, was immer das Ziel jedes einzelnen Geschäftsabschlusses von Coralsa ist", so Moreno. Das neue Werk könne jährliche Importe im zweistelligen Millionenbereich einsparen, sagte Moreno weiter. Bei der Eröffnung im Januar 2020 soll die Fabrik 260 Beschäftigte haben und jährlich rund 18.500 Tonnen Lebensmittel herstellen. Das Werk soll nach Angaben der beteiligten Partner nach modernsten Umwelt- und Gesundheitsstandards betrieben werden.

"Diese Fabrik wird dabei helfen, die steigende Konsumnachfrage zu befriedigen und unsere Präsenz auf Kuba stärken", erklärte Freixe. Nestlé wolle auf Kuba Produkte von hohem Ernährungswert anbieten. Der Manager, der zur Grundsteinlegung angereist war, besuchte auch das seit über 20 Jahren bestehende Joint-Venture Los Portales S.A., das in Pinar del Río Mineralwasser produziert. Ebenfalls auf dem Programm stand ein Besuch beim Pionierpalast Ernesto Che Guevara in Havanna, wo das Unternehmen einen Bildungspavillon für Schüler zum Thema gesunde Ernährungsweisen sponsern wird.

Der Konzern ist seit 1908 auf der Insel präsent und zeigt sich bereits seit über 20 Jahren für die Produktion von Mineralwasser, Soft-Drinks und Eiscreme unter Marken wie Ciego Montero oder Tukola verantwortlich.