4. Internationales Forum gasexportierender Länder in Bolivien beendet

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Präsident Evo Morales forderte Investoren auf soziale Verantwortung zu übernehmen
Präsident Evo Morales forderte Investoren auf soziale Verantwortung zu übernehmen

Santa Cruz de la Sierra. Das fünftägige 4. Forum für gasexportierende Länder (GECF), an dem 18 Nationen teilgenommen haben, ist am gestrigen Samstag in Santa Cruz in Bolivien zu Ende gegangen. Ziel des Forums war es, die Politik der energetischen Integration im Bereich Erdgas voranzutreiben sowie potentielle Investoren zu werben.

Der bolivianische Präsident Evo Morales sagte bei der Eröffnungsrede am vergangenen Dienstag, es sei Bolivien dank der neuen Wirtschaftspolitik gelungen, die ökonomische Situation des Landes deutlich zu verbessern. Morales unterstrich, dass die potenziellen Investoren in ihrem Handeln Verantwortung dafür tragen sollten, dem bolivianischen Volk Gutes zu tun. Sie sollten zudem mit Kritikern ihrer Regierung zusammenarbeiten, denn das Ziel des Unternehmertums sei vor allem wirtschaftlicher und nicht politischer Natur, so Morales weiter.

Die Regierung respektiere private Investitionen, Firmen hätten das Recht Gewinne einzufahren. Doch Geschäfte und Politik zu machen, um sich auf illegale Weise selbst zu bereichern, sei nicht erlaubt, so der Staatschef. Vor Beginn des Forums hatte Morales soziale Organisationen noch öffentlich darum gebeten, keine Protestaktionen durchzuführen und das internationale Event nicht zu behindern.

Vor den zehn wichtigsten Ölgesellschaften der Welt erklärte Vizepräsident Álvaro García Linera am Mittwoch, dass Bolivien dank der eingeführten politischen Maßnahmen unter Morales seit 2006 ein beständiges Wirtschaftswachstum zu verzeichnen hat. "Bolivien ist ein vertrauenswürdiger und strategisch günstiger Partner für Investment, mit einem energetischen Potenzial von bis zu 60 Trillionen Kubikfuß Erdgas", so García Linera. "Derzeit exportiert Bolivien 30 Millionen Kubikmeter Gas nach Brasilien und rund 20 Millionen Kubikmeter nach Argentinien", erläuterte er. Gleichzeitig übernehme das Land Verantwortung gegenüber der Umwelt und halte die Standards ein, um private wie staatliche Investitionen zu garantieren.

"Damit wollen wir sagen: Wir sind ein Land, welches soziale, politische, technische und wirtschaftliche Konditionen geschaffen hat, um einen erstklassigen Handelspartner für jeden Investor darzustellen", so García Linera. Zudem kündigte der Vizepräsident an, dass das südamerikanische Land den Export von Elektrizität und die Einführung alternativer Energien zukünftig anregen möchte. 

Repräsentanten großer international agierender Gas- und Ölunternehmen aus aller Welt nahmen am Gipfeltreffen teil, darunter Gazprom, Petrobas, YPF, Pluspetrol, Repsol, Total, Shell, Pan American Energy, Tecpetrol sowie Vintage Petroleum.

Vertreter aus Venezuela waren ebenfalls anwesend. Für den Gipfel ist das Land ein wichtiger Teilnehmer, denn Venezuela verfügt über 78,8 Prozent der Gasreserven in der Region und nimmt damit den achten Platz der weltweiten Gaslieferanten und den ersten Platz unter den lateinamerikanischen Ländern ein. Der russische Präsident Vladimir Putin hatte eine Woche zuvor seine Teilnahme abgesagt.