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Einigung bei landesweitem Lehrerstreik in Peru?

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Lehrergewerkschaft SUTEP in Peru streikt für Anhebung des Mindestlohns und Kündigungsschutz
Lehrergewerkschaft SUTEP in Peru streikt für Anhebung des Mindestlohns und Kündigungsschutz

Lima. Die in Peru streikenden Lehrer haben zum Wochenbeginn die Arbeit wieder aufgenommen. Sie hatten am vergangenen Samstag angekündigt, ihre Protestaktion auszusetzen und innerhalb von 48 Stunden wieder zu unterrichten. Es handle sich dabei um eine Unterbrechung, um der Regierung Zeit zu geben, ihre Kriterien für die Evaluation der Arbeit der Lehrer, mit der die Basis für eine vereinfachte Kündigung geschaffen werden sollte, zu überarbeiten. Gleichzeitig kündigte Édgar Tello, der Sprecher der Lehrergewerkschaft (Sutep) in Lima, mit den Worten "Der Kampf geht weiter" einen weiteren Streik von 24 Stunden für Freitag an. Die peruanische Regierung hatte zugesichert, die Gehälter der Lehrer mit einer Anstellung von 30 Wochenstunden ab November auf 2000 Soles (knapp über 500 Euro) zu erhöhen.

"Wir haben im Sinne unserer Schüler, der Eltern und im Sinne des gesamten Volkes beschlossen, ab heute unsere Kampfmaßnahmen zeitweise auszusetzen", sagte Pedro Castillo, einer der Streikführer bei der Kundgebung am vergangenen Samstag auf der Plaza Dos de Mayo. Weiter erklärte er: "Ab Montag werden sich die peruanischen Lehrer in ihren Regionen darauf konzentrieren, zusammen mit den Regionalregierungen dafür zu sorgen, dass die wirtschaftlichen, administrativen und beruflichen Repressalien in ganzen Land beendet werden." Er betonte jedoch, dass die Lehrer bereit seien, den Streik jederzeit fortzusetzen.

Am 12. Juli waren landesweit tausende Lehrer dem Aufruf der Lehrergewerkschaft Sindicato Unitario de Trabajadores de Educación del Perú (SUNTEP) zum Streik gefolgt, um eine grundlegende Gehaltserhöhung und den Schutz vor einer vereinfachten Kündigung zu fordern.

In der vergangenen Woche haben große Demonstrationen in Limas Stadtteilen San Isidro und Miraflores stattgefunden. Dabei setzte die Polizei Tränengas ein und verhaftete zwei Lehrer, die sich polizeilichen Anweisungen widersetzt hätten.

Perus Präsident Pedro Pablo Kuczynski hatte an die Lehrer appelliert und ein Ende des Streiks gefordert: "Kehrt zurück in die Schulen. Streitet euch nicht darum, wer die Gewerkschaft kontrolliert, sondern streitet für die Qualität der Bildung. Das ist es, was zählt". Bildungsministerin Marilú Martens hatte unterdessen angekündigt, Vertretungslehrer einzustellen, um die versäumten Unterrichtsstunden nachzuholen. Zudem verkündete sie, die vom Bildungsministerium vorgesehenen Unterrichtsinhalte durch das Instituto Nacional de Radio y Televisión del Perú (IRTP) im Radio und im Fernsehen auszustrahlen.