Landesweiter Lehrerstreik in Kolumbien

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Der "Verband der Erziehungsarbeiter" in Kolumbien organisiert den Streik
Der "Verband der Erziehungsarbeiter" in Kolumbien organisiert den Streik für bessere Arbeitsbedingungen

Bogotá. Seit dem 11. Mai streiken in Kolumbien Lehrer und Lehrerinnen für bessere Arbeitsbedingungen. Für rund acht Millionen Schüler entfällt seitdem der Unterricht. Landesweit gibt es immer wieder Mobilisierungen, so nahmen am vergangenen Dienstag allein in der Hauptstadt Bogotá mehr als 60.000 Menschen an einer Demonstration teil. Der Nationale Verband der Lehrer und Lehrerinnen (Fecode) hatte unter dem Motto "Besetzung von Bogotá" dazu aufgerufen, um den Forderungen nach mehr Personal, einem gerechteren Lohn und besseren Arbeitsbedingungen im Bildungswesen Nachdruck zu verleihen. Nach Angaben einiger Lehrer, die an der Demonstration teilnahmen, versuchten Einheiten der Bundespolizei den Protest gewaltsam zu stoppen. Daraufhin sei eine Gruppe Demonstranten zum Gebäude des Bildungsministeriums der Hauptstadt zurückgekehrt, um für Gewaltfreiheit zu plädieren.

Seit zwei Wochen verhandeln Vertreter des Fecode und der Regierung von Präsident Juan Manuel Santos nun schon über die genannten Forderungen. Bisher blieben diese Verhandlungen ohne Erfolg. "Obwohl der Präsident nicht von seiner Äußerung, es gebe kein Geld, abrückt, ist die Botschaft unserer Gemeinschaft klar: Der Lehrerstreik geht weiter, bis die Regierung eine gute Verhandlung verspricht. Dies ist ein Kampf für die öffentliche Bildung", betonte Fecode in einer Stellungnahme.

Inmitten der Proteste und Verhandlungen wurde bekannt, dass seit Beginn des Streiks drei Lehrpersonen durch Schusswaffen getötet wurden und eine Lehrerin seit dem großen Protest in Bogotá als vermisst gilt. Fecode richtete sich in einem Brief direkt an die Regierung und forderte Aufklärung darüber, ob die Todesfälle in direktem Zusammenhang mit dem Engagement der Opfer bei den Lehrerprotesten stehen.

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