Proteste von Migranten in den USA, Aufruf der EZLN gegen Grenzmauern

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Aufruf zum landesweiten 24-stündigen Streik von Einwandern in den USA. "Herr Präsident, ohne uns und unseren Beitrag wird dieses Land stillstehen"
Aufruf zum landesweiten 24-stündigen Streik von Einwandern in den USA. "Herr Präsident, ohne uns und unseren Beitrag wird dieses Land stillstehen"

New York/Chiapas. Mit einem 24-stündigen landesweiten Streik haben vor allem lateinamerikanische Einwanderer in den USA am Donnerstag gegen die Migrationspolitik von Präsident Donald Trump protestiert. Aufgerufen hatte der Verband der Arbeiter-Migranten.

Unter dem Motto "Ein Tag ohne Migranten" demonstrieren in Boston, Houston und New York und vielen weiteren Städten tausende Bürger und blieben ihrem Arbeitsplatz fern. Viele Geschäfte der in den USA lebenden Lateinamerikaner, aber auch von solidarischen Einwanderern aus Europa, blieben geschlossen. Restaurants öffneten nicht, um Unterstützung für ihre migrantischen Angestellten auzudrücken.

Die Aktion richtete sich zugleich gegen den Bau einer Mauer an der Grenze zwischen Mexiko und den USA, die die Migration aus Mexiko und Zentralamerika eindämmen soll. Dagegen hatten am vergangenen Sonntag auch Zehntausende in mehr als 20 mexikanischen Städten protestiert.

Neben dem weiteren Ausbau der Grenzbefestigungen hatte Trump im Wahlkampf angekündigt, noch massiver als Barack Obama gegen undokumentierte und vorbestrafte Einwanderer vorzugehen. Unter Obama waren bereits mehr als drei Millionen Migranten aus Lateinamerika nach Mexiko deportiert worden, an manchen Tagen wurden mehr als 1.600 in Haft genommen. Mexikos Regierung schob ihrerseits Menschen aus Karibik-Staaten und Zentralamerika weiter in ihre Herkunftsländer ab. Zudem hatte Präsident Enrique Peña Nieto im Jahr 2014 das von den USA finanzierte umstrittene Programm "Frontera Sur" gestartet, um Migranten auf ihrem Weg in die USA bereits an der mexikanischen Südgrenze zu stoppen oder nach gelungener Einreise festzunehmen und zu deportieren.

Derzeit werden in den USA zahlreiche Razzien durchgeführt, bei denen bereits hunderte Migranten ohne gültige Aufenthaltserlaubnis festgenommen wurden.

Indes hat die Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) in Mexiko dazu aufgerufen "gegen das Kapital und seine Grenzmauern" Widerstand zu leisten und sich mit Flüchtlingen und Migranten zu solidarisieren. In einem Kommuniqué vom Dienstag fordern die Kommandanten Moises und Galeano dazu auf, der "internationalen Offensive des Kapitals" entgegenzutreten. In der neuen Weltordnung könne "alles verkauft und gekauft werden: Das Wasser, der Erdboden, die Natur, das Wissen, die Liebe, der Hass, die Menschen", heißt es darin weiter. Die vorgeblich "freie Wirtschaft" sei eine Täuschung, tatsächlich gehe es nur um Ausbeutung und Raub. Mit der Globalisierung sei eine Welt ohne Grenzen versprochen worden, aber nun bestehe "eine Welt voller innerer und äußerer Grenzen", kritisieren die Zapatisten und fordern dazu auf, sich gegen Ausweisung und Abschiebung von Flüchtlingen in der ganzen Welt zu engagieren. Auch müssten Selbsthilfegruppen gebildet werden, um Migranten und Deportierte zu unterstützen, ihnen Schutz und rechtliche Hilfe zu geben.

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