Quito. In Ecuador sind zwischen 2007 und 2016 rund 520 Tonnen Drogen beschlagnahmt worden. Das sind deutlich mehr als die 81 Tonnen in der vorangegangenen Dekade, in welcher der Kampf gegen den Drogenhandel durch den US-amerikanischen Militärstützpunkt in der Hafenstadt Manta unterstützt wurde. Besonders viele Beschlagnahmungen gab es nach Angaben des Innenministeriums 2016, wobei es sich Größtenteils um für den internationalen Markt bestimmte Drogen handelte.
Neben dem Problem des Transits aus den Produzentenländern Peru und Kolumbien in Richtung Nordamerika und Europa, wird der Drogenkonsum in Ecuador selbst zunehmend als Problem wahrgenommen. In den zurückliegenden Jahren ist es der Polizei gelungen eine Reihe von Drogenbanden aufzuspüren, gleichzeitig ist deren Infiltration in staatliche Behörden wie die Polizei selbst auch weiterhin ein Problem. Seit 2013 wurden deshalb 700 Polizisten aus dem Dienst entlassen.
Die Regierung von Präsident Rafael Correa versucht den Kampf gegen den Drogenkonsum nicht alleine durch polizeiliche Maßnahmen zu führen. Durch das staatliche Bildungsprogramm "Null Drogen" werden Schulleiter, Lehrer, Elternkomitees und Schülerräte in den Kampf gegen Drogen einzubezogen. Im Wahlkampf haben Oppositionskandidaten die Verbreitung des Drogenkonsums der Regierung angelastet. Die Alianza País-Regierung kontert, dass die Vorschläge der Opposition auf eine Kriminalisierung von Konsumenten hinausliefen.