Generalstreik in Peru

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Logo der "Confederación General de Trabajadores del Perú" (CGTP)
Logo der "Confederación General de Trabajadores del Perú" (CGTP)

Lima. Peruanische Gewerkschaften und Kongressabgeordnete hatten zu einem Generalstreik am 9. Juli aufgerufen. In allen Teilen des Landes gingen die Menschen auf die Straße und legten ihre Arbeit nieder. Sie fordern eine Erhöhung des Mindestlohnes und eine Rücknahme von Projekten, wie etwa das der umstrittenen Kupfermine "Tia Maria" im Süden Perus.

"Die Erhöhung des Mindestlohnes ist eine unserer zentralen Forderungen", erklärte der Kongressabgeordnete Manuel Dammert zu den Hintergründen des Streiks. "Tatsächlich stellt der Streik eine generelle Ablehnung der Politik dieser Regierung dar, aber der Mindestlohn ist ein Thema, dessen Debatte schon seit zwei Jahren aufgeschoben wird."

Derzeit beträgt der Mindestlohn 750 Soles (rund 210 Euro). Die Gewerkschaften fordern eine Erhöhung auf 1500 Soles im Monat. Letztmalig wurde der Mindestlohn 2012 von 675 auf die bis heute gültigen 750 Soles angehoben.

Neben der Erhöhung des Mindestlohnes fordern die Aktivisten die Rücknahme von umstrittenen Projekten mit umweltschädigenden Folgen, wie Juan José Gorriti, Vizepräsident der Gewerkschaft "Confederación General de Trabajadores del Perú" (CGTP), ausführte: "Unser Ziel ist es, die Anliegen des Volkes zu nationalen Anliegen zu machen. Wir unterstützen den Kampf der Bauern um das Wasser, ebenso den Kampfe der andinen und der Amazonas-Gemeinden gegen die Umweltverschmutzung."

In der Hauptstadt Lima gingen rund 2.000 Demonstranten in friedlichem Protest auf die Straße. Auch in anderen Städten des Landes verliefen die Demonstrationen überwiegend friedlich. In Huancayo wurde ein Mensch verletzt und drei weitere festgenommen. In Chimbote kam es zu kurzen Auseinandersetzungen, woraufhin die Polizei Tränengas gegen die Protestierenden einsetzte.

In Arequipa forderten Demonstranten vorrangig die Suspendierung der Kupfermine "Tia Maria". Nach den Protesten im Mai, bei denen vier Menschen getötet wurden, hatte der Betreiber der Mine, Southern Copper Corporation, das Projekt für zwei Monate ausgesetzt und damit auf Zeit gespielt. Die zweimonatige Frist läuft jedoch kommende Woche ab. Mit dem Generalstreik haben Gewerkschaften und Aktivisten deutlich gemacht, dass sie auch weiterhin für ihre Rechte und gegen die Ausbeutung und Umweltzerstörung durch internationale Unternehmen kämpfen werden.