Kolumbien genehmigt Freihandelsabkommen mit Costa Rica

kolumbien_kongress.jpg

Der kolumbianische Kongress stimmte am Dienstag für das Freihandelsabkommen mit Costa Rica
Der kolumbianische Kongress stimmte am Dienstag für das Freihandelsabkommen mit Costa Rica

Bogotá. Der kolumbianische Kongress hat am vergangenen Dienstag das Freihandelsabkommen mit Costa Rica genehmigt. Darin ist festgehalten, dass kolumbianische Unternehmer zollfreien Zugang zu 74 Prozent der costa-ricanischen Produkte haben sollen. Das Abkommen muss noch vom Verfassungsgericht überprüft werden.

Cecilia Álvarez-Correa, Ministerin für Handel, Industrie und Tourismus, zeigte sich erfreut über die Entscheidung im Kongress und erklärte, dass der Vertrag, der bereits im Jahr 2013 unterzeichnet wurde, sehr wichtig für alle Industriellen im Land sei. "Es handelt sich um ein sehr wichtiges Abkommen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass wir uns die Aufgabe gesetzt haben, den Export vielseitiger zu gestalten, so dass die wirtschaftliche Abhängigkeit vom Bergbau- und Energiesektor verringert wird", erklärte die Ministerin. Rohstoffe aus diesem Sektor machen in Kolumbien 70 Prozent des gesamten Exports aus.

Zu den begünstigten Waren würden unter anderem Düngemittel, Textil, Spielzeuge, Medikamente, Autos und Autoteile gehören. Álvarez-Correa betonte, dass weitere Produkte wie Kosmetika, Haushaltsgeräte, Papier und Holz schrittweise von der Zollvergünstigung profitieren würden. Zusätzlich soll eine Klausel für Agrarprodukte angewendet werden, so dass lokale landwirtschaftliche Produkte, wie beispielsweise Kaffee oder Avocado, vor ausländischem Wettbewerb geschützt werden.

Das Zentrum für Forschung in Wettbewerbsstrategie (Cepec) der Universität Rosario in Kolumbien veröffentlichte indessen weniger positive Prognosen, wonach es etwa 17 Jahre dauern würde bis Exporte, die nicht auf den Bergbau- und Energiesektor zurück zu führen sind, verdoppelt würden. Obwohl Costa Rica hauptsächlich Produkte importiert, die weder aus dem Bergbau- noch dem Energiesektor stammen, ist der Handel mit dem zentralamerikanischen Land zu gering, um den Export in Kolumbien vielseitiger zu gestalten. Laut dem Nationalen Büro für Statistik betrug der Anteil der nach Costa Rica exportierten Güter 0,6 Prozent aller Verkäufe ins Ausland.

Als Präsident Santos das Freihandelsabkommen mit Costa Rica unterzeichnete, bekräftigte er seine Unterstützung gegenüber dem mittelamerikanischen Land. Costa Rica befindet sich zurzeit im Bewerbungsprozess für eine Mitgliedschaft in der neoliberal orientierten Pazifik-Allianz, die sich bisher aus Kolumbien, Chile, Peru und Mexiko zusammenstellt. Um der Allianz beizutreten, ist es Voraussetzung, Freihandelsabkommen mit den anderen Mitgliedsstaaten zu unterzeichnen.