Mexiko / Menschenrechte

Zapotekischer Menschenrechtsaktivist in Mexiko ermordet

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Jaime López, Aktivist der Indianischen Organisationen für Menschenrechte in Oaxaca (OIDHO), wurde am 22. September ermordet
Jaime López, Aktivist der Indianischen Organisationen für Menschenrechte in Oaxaca (OIDHO), wurde am 22. September ermordet

Oaxaca Stadt. In einer abgelegenen Gemeinde im Bundesstaat Oaxaca haben Unbekannte am 22. September den zapotekischen Menschenrechtsaktivisten Jaime López Hernandez ermordet. Dies teilten die "Indianische Organisationen für Menschenrechte in Oaxaca" (OIDHO) mit. López, Vater von sechs Kindern und aktives Gemeindemitglied im 800-Seelen-Dorf San Andrés Lovene in der Sierra Sur, war kurz vor seinem Tod als Sekretär in den Vorstand von OIDHO gewählt worden.

Nach Angaben von Alejandro Cruz, dem Sprecher der Organisation, reiht sich das Verbrechen in eine Reihe von zehn Morden in San Andrés Lovene allein in diesem Jahr ein. López habe sich dafür eingesetzt, dass seine abgelegene Heimatgemeinde mit einer neuen Straße in das Nachbardorf San Antonio Ozolotepec besser erschlossen würde. Dies sei jedoch auf den Widerstand von Mafiamitgliedern gestoßen, welche die Erschließung ablehnten, "um weiter ihr schmutziges Geschäft machen zu können", so Cruz im Interview. In den abgelegenen Bergregionen Südmexikos wird Marihuana und Opium angebaut.

Cruz sieht ein Alarmzeichen in den Umständen des jüngsten Verbrechens. Der 43-jährige López besuchte auf dem Friedhof das Grab seiner 2013 ermordeten Mutter, als das Verbrechen geschah. "Der Umstand, dass Jaime López vor dem Grab seiner Mutter mit einem Schuss in den Rücken ermordet wurde, ist symptomatisch für das seelenlose Verhalten, welches das Klima der Straflosigkeit in den Verbrechern kreiert", stellt er fest. Dieses Klima werde in allen Regionen geschürt, in denen sich die indigene Bevölkerung zu organisieren versucht, um sich gegen den territorialen Zugriff und die Zerstörung der Kulturen zur Wehr zu setzen. In der Sierra Sur organisiert OIDHO insbesondere Gemeinden gegen Bergbauprojekte. Der Abbau eines der weltweit größten Eisenvorkommens in dieser Region konnte bisher erfolgreich verhindert werden.