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USAID beendet Tätigkeit in Ecuador

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Das Logo der US-amerikanischen Agentur für internationale Entwicklung (USAID)
Das Logo der US-amerikanischen Agentur für internationale Entwicklung (USAID)

Quito. Die US-amerikanische Entwicklungsagentur USAID hat angekündigt, am kommenden 30. September ihre Tätigkeiten in Ecuador einzustellen. Dies gab die technische Sekretärin für Internationale Zusammenarbeit Ecuadors, Gabriela Rosero, bekannt. Als Grund nannte die Funktionärin das Scheitern der Verhandlungen über ein neues zwischenstaatliches Abkommen zwischen Ecuador und den USA über die Kooperation. Konkret weigere sich USAID, ihre Projekte im Rahmen des "Lokalen Plans des Guten Lebens" umzusetzen. In diesem Plan gibt die ecuadorianische Regierung zwölf Entwicklungsziele für das Land vor, darunter die Vertiefung der Demokratie, die nachhaltige Veränderung des Produktionsmodells, soziale Inklusion, den Schutz der Rechte der Natur und die Förderung kultureller Vielfalt.

Die Beziehungen zwischen USAID und der ecuadorianischen Regierung waren in den letzten Jahren angespannt. 2012 beschuldigte Präsident Rafael Correa die Agentur, auf die Destabilisierung der Regierung hinzuwirken. So wurden etwa regelmäßige Spenden an die Nichtregierungsorganisation Fundamedios kritisiert, deren Vorsitzender César Ricaurte zur politischen Opposition gehört. Ricaurte war auch in von Wikileaks veröffentlichen Dokumenten der US-Botschaft in Quito als Informant aufgetaucht. Im darauffolgenden Jahr wurde die Zusammenarbeit mit USAID seitens der ecuadorianischen Regierung auf Eis gelegt.

Angesichts des nun erfolgten Entschieds, die Kooperation ganz einzustellen, sagte Correa: "Wir brauchen keine Wohltätigkeit oder Almosen, die die USAID oft klientelistisch verteilte. Der Staat kann sich selber helfen. Was wir brauchen, sind Technologietransfer, Investitionen und Zugang zu Märkten."

USAID wurde 1961 gegründet, um die außenpolitischen Aktivitäten der US-Regierung in der Entwicklungszusammenarbeit zu koordinieren. Die Agentur war in den vergangenen Jahren öfters in Kritik geraten, weil sie zusammen mit der US-Stiftung "National Endowment for Democracy" (Nationale Stiftung für Demokratie, NED) Oppositionsparteien in Venezuela mit insgesamt über hundert Millionen Dollar unterstützt hatte, wie aus US-Dokumenten hervorgeht, die Wikileaks bekanntmachte. 2013 hatte zudem Boliviens Präsident Evo Morales USAID des Landes verwiesen, da die Agentur laut dem Staatschef gegen seine Regierung konspiriert hatte.