Briten hoffen auf Kurswechsel im Malwinen-Konflikt

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Argentinien, unten die Islas Malvinas (Falkland-Inseln)
Argentinien, unten die Islas Malvinas (Falkland-Inseln)

Buenos Aires. Großbritannien hofft im Konflikt um die Malwinen auf ein Entgegenkommen Argentiniens nach den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2015. Das machte der britische Staatsminister für Äußere Angelegenheiten, Hugo Swire, auf einer Pressekonferenz in Montevideo deutlich. Er sagte diesbezüglich, dass er es vorziehen würde, mit den Präsidentschaftskandidaten Mauricio Macri und Sergio Massa über den Konflikt zu verhandeln. Swire, der als Staatsminister für Äußere Angelegenheiten unter anderem für Lateinamerika und die Malwinen zuständig ist, betonte, dass die aktuelle Haltung der argentinischen Regierung kontraproduktiv sei und unterstrich die britische Hoffnung, "dass die nächste Regierung eine andere Perspektive einnimmt als die aktuelle."

Weder Macri, Kandidat der liberalkonservativen Partei Propuesta Republicana und Bürgermeister der Hauptstadt Buenos Aires, noch der Abgeordnete Massa, Vorsitzender und Kandidat der Mitte-Rechts-Koalition Frente Renovador, haben sich bislang zu den Äußerungen des britischen Staatsministers positioniert.

Großbritannien hat die Inselgruppe, die geographisch zu Südamerika gehört, zum britischen Überseegebiet erklärt, Argentinien reklamiert sie seit 1833 für sich. Auch die aktuelle Präsidentin Cristina Kirchner erneuert jedes Jahr den argentinischen Anspruch auf die Inseln und hatte im Januar 2013 den britischen Premierminister David Cameron in einem offenen Brief aufgefordert, die Malwinen an Argentinien abzutreten. Die britische Regierung lehnt derweil jedwede Verhandlungen mit Argentinien ab und verweist auf den Willen der Inselbewohner, die sich in einem Referendum zu 99,8 Prozent für die Zugehörigkeit zum britischen Überseegebiet ausgesprochen hatten.

Im Februar hatte Daniel Flimus, argentinischer Staatssekretär für die Malwinen, die britische Regierung dazu aufgefordert, den Anspruch Argentiniens auf die Inselgruppe nicht als ökonomisches Kalkül abzutun. Die Motivation Argentiniens, die Souveränität über die Inselgruppe zurückzugewinnen, sei nicht auf wirtschaftliche Interessen zurückzuführen, sondern beruhe vielmehr auf historischen und rechtlichen Gründen.