Uruguay / Venezuela

Venezuela und Uruguay bauen Kooperation aus

Uruguays neuer Präsident Pepe Mujica erstmals zu Gast in Caracas

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Venezuela und Uruguay bauen Kooperation aus
Herzlicher Empfang: Chávez mit Mujica auf dem Weg in den Präsidentenpalast

Caracas. Die Zusammenarbeit zwischen Uruguay und Venezuela wird weiter ausgebaut. In der venezolanischen Hauptstadt Caracas unterzeichneten die Präsidenten beider Länder, José "Pepe" Mujica und Hugo Chávez, am Mittwoch insgesamt acht neue Verträge in den Bereichen Technik, Energie und Lebensmittel.

Zudem erneuerten sie den so genannten "Energievertrag von Caracas". Im Rahmen dieses bereits 2005 zwischen Chávez und Mujicas Vorgänger Tabaré Vázquez geschlossenen Kooperationsabkommens tauscht Uruguay Agrarprodukte und andere Güter gegen venezolanisches Öl. Auch stellt der Staat am Río de la Plata seine Erfahrung im Agrarbereich für eine Ausweitung der Lebensmittelproduktion in Venezuela zur Verfügung.

Uruguay könne zukünftig seinen gesamten täglichen Erdöl-Verbrauch von 40.000 Barrel zu Vorzugsbedingungen aus Venezuela beziehen, ließ Chávez verlauten. Zu den Bedingungen zählt unter anderem, dass Uruguay innerhalb von 15 Jahren ein Viertel der Kosten begleichen muss, bei zwei Prozent Zinsen, die erst nach zwei Jahren erhoben werden. Chávez stellte auch umfangreiche Gaslieferungen in Aussicht. "Das gesamte Gas, das Uruguay braucht, das gesamte Öl, das sie in diesem Jahrhundert brauchen werden, gibt es in Venezuela", sagte der Staatschef.

Die beiden Präsidenten vereinbarten zudem, die Möglichkeiten für den Ausbau der uruguayischen Raffinerie "La Teja" zu analysieren, um zukünftig schweres Rohöl aus dem Orinoko-Delta dort verarbeiten zu können. Darüber hinaus soll ein binationales Handelsunternehmen gegründet werden, um die Austauschgeschäfte zu erleichtern.

Während seines ersten Besuches in Venezuela als uruguayischer Staatschef wurde Mujica mit der höchsten Auszeichnung des Landes, dem "Orden del Libertador" geehrt. Auch erhielt er eine Replik des Schwertes von Befreiungsheld Simón Bolívar. "Wir müssen euch für sehr viele Dinge dankbar sein", sagte der ehemalige Stadtguerillero, der am 1.März dieses Jahres das Präsidentenamt angetreten hat. Keine Regierung habe jemals so viel für Uruguay getan wie die venezolanische.

Beide Präsidenten betonten die Hoffnung auf eine erfolgreiche lateinamerikanische Integration. "Vielleicht werden unsere Enkel in der Lage sein, Formen der lateinamerikanischen Einheit zu sehen, von denen wir heute nicht einmal träumen können.", sagte Mujica.


Bildquelle: MinCI Venezuela