Venezuela / Politik

Mordpläne gegen Chávez?

Außenminister Maduro: Venezuelas Präsident sagte Reise nach El Salvador nach Hinweisen auf ein beabsichtigtes Attentat ab

Caracas/ San Salvador. Spekulationen um Hugo Chávez: Nachdem der venezolanische Präsident am Montag nicht am Festakt zur Amtseinführung des neuen Staatschefs von El Salvador, Mauricio Funes, teilnahm, mutmaßte die venezolanische Presse über die Gründe der Abwesenheit. Am Montagabend sorgte Caracas´ Außenminister Nicolás Maduro für Aufklärung: Chávez sei nicht nach San Salvador gereist, weil es Hinweise auf ein geplantes Attentat gegen den Anführer der Bolivarischen Revolution gegeben habe.

Zuvor hatte Chávez eine ursprünglich für vier Tage geplante Fernsehsendung zum 10-jährigen Jubiläum des Programms "Aló Presidente" vorzeitig abgebrochen. Als Ursache wurden "technische Gründe" genannt.

Nach dem Festakt im Cuscatlán-Statium in San Salvador gab Maduro am Montagabend weitere Details bekannt. Nach Angaben des venezolanischen Chefdiplomaten waren "Gruppen mit langer Vorgeschichte" an den mutmaßlichen Attentatsplänen gegen den venezolanischen Staatschef beteiligt. Diese Gruppen unterhielten auch Kontakte zu dem US-amerikanischen Auslandsgeheimdienst CIA, fügte Maduro nach Angaben der staatlichen venezolanischen Nachrichtenagentur ABN an.

Namentlich nannte Maduro den Chávez-Gegner Alejandro Peña Esclusa, der in El Salvador lebt. Dort sei er auch an einer Kampagne gegen den gewählten Präsidenten und Kandidaten der Linkspartei FMLN, Mauricio Funes, beteiligt gewesen. Weiterhin nannte Maduro den in den USA lebenden Terroristen Luis Posada Carriles.

Wegen der mutmaßlichen Anschlagspläne sei sowohl in Venezuela als auch in El Salvador ermittelt worden, so Maduro. Öffentlich wurde der Fall erst, als Nicaraguas Staatschef Daniel Ortega gegenüber der Presse "Sicherheitsgründe" für die Abwesenheit Chávez´ nannte.

An Stelle des Präsidenten nahm Maduro am Montag als Leiter einer venezolanischen Delegation an den Feierlichkeiten zur Amtseinführung Funes´ teil. Ein Besuch Chávez´ in dem mittelamerikanischen Land würde zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt, hieß es aus Delegationskreisen.