Honduras

Keine Strafe für Putschisten?

OAS verhandelt über eine Amnestie für honduranisches Micheletti-Regime

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Keine Strafe für Putschisten?
Will Putschisten unbestraft lassen: OAS-Chef Insulza

Washington/Tegucigalpa. Wie heute die US-amerikanische Tageszeitung New York Times berichtet, sind Funktionäre der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) damit befasst, eine Amnestie für die honduranischen Putschisten auszuhandeln, die den Aufruhr gegen Manuel Zelaya, den verfassungsmäßigen Präsidenten des Landes, angeführt haben.

Laut Aussagen der Zeitung geht es auch um eine Verpflichtung Zelayas, keine Wiederwahl anzustreben, obwohl dieser öffentlich auf seinem Desinteresse an einer zweiten Amtszeit bestanden hat.

Die Mitglieder der OAS selbst räumen entsprechende Kontakte ein. Sie hätten am Vorabend mit politischen Akteuren begonnen, die der von Roberto Micheletti geführten De-facto-Regierung nahe stehen, wie die Journalisten der einflussreichen Tageszeitung, Marc Lacey und Ginger Thompson, versichern.

Laut der genannten Quelle äußerten die Unterhändler ihr Interesse daran, eine gemeinsame Grundlage für die Rückkehr des verfassungsmäßigen Präsidenten zu finden und somit eine friedliche Lösung des Konfliktes zu ermöglichen.

Tausende von Honduranern, deren Kundgebungen von Kräften der Armee im Dienste von Micheletti unterdrückt werden, fordern auf der Straße die Rückkehr Zelayas und das Ende des Putsches.

Lacey und Thompson informieren zudem über eine für den heutigen Donnerstag vorgesehene Reise des Generalsekretärs der OAS, José Miguel Insulza, nach Tegucigalpa, mit der dieser einen Annäherungsprozess voranzutreiben hofft.

Obwohl die Militäraktion, die den rechtmäßigen Amtsinhaber aus dem zentralamerikanischen Land vertrieb, auf internationale Ablehnung stößt, beharrt die De-facto-Regierung auf ihren Machtanspruch, wie die Autoren des Times-Artikels berichten.

Die Verhandlungen der OAS haben begonnen, nachdem die Organisation die Ankündigung gemacht hatte, Micheletti 72 Stunden Zeit einzuräumen, sein Amt zurückzugeben. Andernfalls drohten Honduras Sanktionen wie der Suspendierung seiner Mitgliedschaft.