Kolumbien / Politik

FARC will vierten Gefangenen freilassen

Frankreichs Rolle bei den Verhandlungen mit der kolumbianischen Guerilla steigt

Caracas. Die Guerilla der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) wird in den kommenden Tagen und Wochen vier Gefangene freilassen. Das sagte der französische Außenminister Bernard Kouchner am Mittwoch (20.2.2008) nach einem Treffen mit dem venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez in Caracas. "Präsident Chávez hat uns mitgeteilt, es werde eine vierte Geisel geben, nur nicht nur drei, die freigelassen werden", unterstrich der französische Außenamtschef. Die Identität der vierten Person gab er nicht preis. Er nannte auch keinen genauen Zeitpunkt für die Freilassung. Kouchner gab des weiteren bekannt, dass er sich mit den Familien der Geiseln getroffen habe. Seine Angaben bestätigten Angehörige der kolumbianischen Geiseln am Donnerstag (21.2.2008) gegenüber dem spanischen Staatssender TVE.

Frankreichs Außenminister bereist gerade Venezuela und Kolumbien. Sein Anliegen ist die Freilassung der ehemaligen kolumbianischen Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt, die auch die französische Staatsbürgerschaft besitzt. Sie wurde vor sechs von der FARC entführt. Für ihre Freilassung engagiert sich auch der französische Präsident Nicolas Sarkozy. Neben Chávez ist auch die kolumbianische Senatorin Piedad Córdoba federführend an den Verhandlungen mit der FARC beteiligt. Kolumbiens Präsident Álavro Uribe entzog beiden im Herbst 2007 das Verhandlungsmandat. Die Guerilla möchte 44 Gefangene gegen 500 ihrer Mitglieder, die in kolumbinaischen Gefängnissen und in den USA einsitzen, austauschen.

Am 10. Januar 2008 war dem Duo Chávez-Córdoba gelungen, zwei Kolumbianerinnen aus der Gewalt der FARC und trotz der Militäroperationen der kolumbianischen Armee heimzuholen. Am 2. Februar kündigte die Guerilla an, sie werde drei weitere Gefangene, alles ehemalige Abgeordnete des kolumbianischen Parlaments, freilassen.