Venezuela / Politik

Präsidentschaftskandidaten in Venezuela eröffnen Wahlkampf

Caracas. Der amtierende Präsident Venezuelas und sein Herausforderer Henrique Capriles Radonski sind am Sonntag offiziell in den Wahlkampf gestartet. Rund 100 Tage vor der Wahl am 7. Oktober 2012 teilten die aussichtsreichsten Kandidaten den Beginn ihrer Kampagnen über Kurznachrichtendienst Twitter mit. Der Wahlkampf endet am 4. Oktober, kurz bevor 18,9 Millionen Stimmberechtigte über die Regierung für die Legislaturperiode 2013-2019 entscheiden werden.

Präsident Hugo Chávez, der zum dritten Mal in Folge im Amt bestätigt würde, forderte die venezolanische Bevölkerung per Twitter auf, für seinen "Sieg auf die Straße zu gehen". Den Auftakt seiner Kampagne bildeten ein 18 Kilometer langer Umzug durch die Bundesstaaten Carabobo und Aragua gefolgt von einer Kundgebung in Maracay (Aragua) vor tausenden von Anhängern. In seiner Rede sprach er sich für den Sozialismus und die Fortsetzung der venezolanischen Revolution aus. Er wird vom "Großen Patriotischen Pol" (GPP) unterstützt, einem breiten Bündnis aus Parteien und sozialen Bewegungen.

Der 39-jährige Oppositionskandidat Capriles ist Mitglied der Partei Primero Justicia und tritt bei den Wahlen um das höchste Amt Venezuelas für das rechte Bündnis "Tisch der demokratischen Einheit" (MUD) an. Im Wahlkampf betont er, für die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Bekämpfung der Korruption einzutreten. Er beginnt den Wahlkampf mit Besuchen im Bundesstaat Bolívar. Zum Kampagnenstart schrieb er ebenfalls via Twitter, dies sei der "Countdown für den Beginn einer progressiven Zukunft".

Seit 1998, als Hugo Chávez zum ersten Mal die Präsidentschaftswahl gewonnen hatte, haben in Venezuela fast jährlich Wahlen stattgefunden. Neben Chávez und Capriles buhlen fünf weitere Kandidaten in den kommenden drei Monaten um die Gunst der Wähler.