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Peru: Debatte um verschüttete Bergleute in illegaler Kupfermine

Lima. Bergleute, die Mitte der Woche aus einer illegalen Kupfermine im peruanischen Departement Ica gerettet wurden, wollen sich nicht zu den Hintergründen der Katastrophe äußern. Die neun Männer waren nach fast einer Woche unter Tage gerettet worden. Dennoch weigern sie sich, die Namen der Firmen zu nennen, in deren Auftrag sie handelten. "Alle wissen, in welchem Auftrag wir handelten", zitiert das Nachrichtenportal Peru 21 den Bergmann Jesús Capatinta. Wenn sie nun aber die Namen nennen, würden sie ihre ausstehenden Zahlungen nicht mehr erhalten, fügte der Mann an.

Die neun verschütteten Bergleute hatten seit dem 5. April auf ihre Rettung aus der Kupfermine "Cabeza de Negro" gewartet. Nach einer Explosion bedingt durch den Erzabbau hatten sich die Kumpel in einen Nebentunnel retten können, in welchem sie über ein Metallrohr mit Wasser und Essen sowie Sauerstoff versorgt wurden. Die Mine befindet sich in der Ica-Region, rund 300 Kilometer südlich von Perus Hauptstadt Lima und wurde bereits vor mehr als 20 Jahren stillgelegt.

Auch wenn sich die industrielle Ausbeutung wirtschaftlich oft nicht mehr lohnt, versuchen viele Männer die verbliebenen Kupfererze auszubeuten. In der Regel geschieht dies jedoch unter hohen Risiken.

Aufgrund der hohen Rohstoffpreise lohnt sich die illegale Ausbeute, selbst von Kleinstmengen, mehr denn je. Über 60 Prozent der peruanischen Exporte stammen aus dem Bergbau, zugleich ist dies der bedeutendste Wirtschaftssektor des Landes.

Nach dem jüngsten Grubenunglück wurde kritisiert, dass keine spezialisierte Einsatztruppe für schnelle Rettungsmaßnahmen existiert.