Argentinien: Ex-Militärs zu lebenslanger Haft verurteilt

Buenos Aires. Ein Gericht in Buenos Aires hat am Mittwoch zwölf ehemalige Militärs zu lebenslänglichen Freiheitsstrafen verurteilt. Die Angeklagten wurden Menschenrechtsverbrechen in der Zeit der Diktatur in der ESMA für schuldig befunden. Die Marine-Mechanikerschule ESMA war das größte Geheimgefängnis und Folterzentrum der argentinischen Diktatur zwischen 1976 und 1983.

Unter den Verurteilten sind mit dem als "Todesengel" bekannten Alfredo Astiz und seinem Chef Jorge "Tigre" Acosta zwei zentrale Figuren des damaligen Repressionsapparates. In dem 22 Monate andauernden Prozess gegen 18 Angeklagte, in dem mehr als 200 Zeugen auftraten, ging es um 85 Fälle von illegaler Verhaftung, Folter und Mord vor allem an Aktivisten und Unterstützern der Menschenrechtsorganisation Madres de Plaza de Mayo im Jahr 1977.