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Chile: Berufungsgericht gibt grünes Licht für HidroAysén

Santiago de Chile. Das Berufungsgericht von Puerto Montt im Süden Chiles hat die Klagen von Umweltorganisationen sowie regionalen Abgeordneten und Bürgermeistern wegen Unregelmäßigkeiten im Bewilligungsprozess beim Staumdammprojekt HidroAysén zurückgewiesen. Das Projekt lag seit Einreichung der Klagen bis zum Beschluss am Donnerstag auf Eis.

Patricio Vallespín, christdemokratischer Abgeordneter und einer der Kläger, bedauerte das Urteil und kündigte an vor das Oberste Gericht zu ziehen. Das Urteil wurde mit zwei zu eins Stimmen gefällt, die Gegenstimme kam vom Präsidenten des Berufungsgerichts, worin Vallespín die Position der Kläger bestärkt sieht.

Anfang Mai bewilligte eine von der Regierung beauftragte Umweltkommission den Bau von fünf riesigen Staudämmen in Patagonien durch die Energieunternehmen Colbún und Endesa. Dem Beschluss folgten Massenproteste mit zehntausenden Menschen. Umfragen ergaben, dass eine überwältigende Mehrheit der Chilenen gegen die Staudämme ist, die für die Region eine Umweltkatastrophe bedeuten würde. Das Bewilligungsverfahren gilt bei Gegnern als manipuliert.