Guatemala-Stadt. Die Regierungskoalition des noch amtierenden Präsidenten von Guatemala, Álvaro Colom, wird bei der Stichwahl um das Präsidentenamt den Kandidaten Manuel Baldizón unterstützen. Nach Angaben des Koalitionssprechers, Jaime Martínez, habe man sich aufgrund der Nähe zum eigenen politischen Programm zu diesem Schritt entschieden. Bislang bilden die Nationale Union der Hoffnung (UNE) und die Große Nationale Allianz (GANA) die Regierung des mittelamerikanischen Landes.
Baldizón, Anwalt, millionenschwerer Hotelunternehmer und Befürworter der Todesstrafe, ist Kandidat der Partei Erneuerte Demokratische Freiheit (LIDER). Er unterlag im ersten Wahlgang um das Präsidentenamt mit 23,5 Prozent gegen den Ex-General Otto Pérez Molina, Kandidat der Patriotischen Partei (PP), der im ersten Wahlgang mit 36 Prozent klar die absolute Mehrheit verfehlt hatte. Die beiden treten am 6. November in einer Stichwahl gegeneinander an. Auch die Partei des Nationalen Fortschritts (PAN) und die Union des Nationalistischen Wandels (UCN) erklärten mittlerweile offiziell ihre Unterstützung für Baldizón.
Die Regierungskoalition UNE-GANA konnte zur Präsidentschaftswahl keine eigene Kandidatin mehr aufbieten, nachdem die Kandidatur der Ex-Frau des amtierenden Präsidenten Colom, Sandra Torres, vom Verfassungsgericht nach einem länger währenden Streit doch abgelehnt worden war. Das Gericht hatte die kürzliche Scheidung des Präsidentenpaares als Täuschungsversuch gewertet, um die Kandidatur der Politikerin zu ermöglichen.