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Haiti: Politische Krise und UNO-Militäreinsatz

Port-au-Prince. Die politische Krise in Haiti setzt sich fort, nachdem der designierte Ministerpräsident Bernard Gousse beim Parlament erneut eine Fristverlängerung zur Einreichung seiner Papiere beantragt hat.

Weil der Regierungspolitiker nicht alle Dokumente vorgelegt hat, konnte seine Wahl als Regierungschef noch nicht anberaumt werden. Der neue haitianische Präsident Michel Martelly, der bereits am 14. Mai vereidigt worden war, ist damit nach wie vor ohne arbeitsfähige Regierung.

Indes haben seit Donnerstag vergangener Woche mehr als 2.000 Soldaten und Polizisten der UNO-Mission MINUSTAH weite Teile der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince besetzt. Die groß angelegte Militäraktion soll dem Kampf gegen die Kriminalität dienen, heißt es auf der Internetseite der in Haiti umstrittenen UNO-Blauhelmmission.

Beobachter schilderten, dass die Bewohner der besetzten Stadtteile Cité Soleil, im Norden der Hauptstadt, Martissant, im Süden, und Bel-Air im Zentrum der Stadt, verängstigt auf die Ankunft der Soldaten reagierten.