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Schweden erwartet Erklärung von Venezuela im Fall Becerra

Stockholm. Die schwedische Regierung hat nach anfänglichem Zögern die venezolanische Regierung offiziell um Erklärungen für ihr Vorgehen im Fall Joaquín Pérez Becerra gebeten. Dies gab am Mttwoch das schwedische Außenministerium bekannt. Becerra war 48 Stunden nach seiner Festnahme auf dem Simón-Bolívar-Flughafen nahe Caracas ohne rechtliches Verfahren der kolumbianischen Nationalpolizei übergeben worden.

Der Sprecher des schwedischen Außenministeriums, Teo Zetterman, erläuterte, dass es vor allem um die Frage gehe, wieso Schweden über die Festnahme und spätere Auslieferung eines ihrer Staatsbürger nicht informiert wurde. Becerra wurde 1994 in Schweden als politischer Flüchtling anerkannt. Verfolgerstaat ist Kolumbien. "Noch haben wir keine Antwort erhalten", bestätigte Zetterman. Ferner sei Schweden immer noch nicht klar, wessen Becerra tatsächlich beschuldigt werde.

Unterdessen vertrat der kolumbianische Innen- und Justizminister Germán Vargas gegenüber Pressevertretern, dass Joaquín Pérez Becerra überhaupt "kein Schwede" sei, sondern nur "unter anderer Indentität und mit schwedischem Pass gereist" sei. Dies nehme ihm aber nicht seine kolumbianische Nationalität. Der Sprecher des schwedischen Außenministeriums präzisierte daraufhin, dass Becerra die schwedische Staatsbürgerschaft im Jahr 2000 erhalten hat.