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Assata Shakur, ehemalige Black-Panther-Aktivistin, stirbt in Kuba im Exil

Ihr Fall belastete das Verhältnis zwischen Washington und Havanna zusätzlich. FBI setzte sie auf Liste "meistgesuchter Terroristen", Kuba blieb standhaft

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Assata Shakur hatte in Kuba politisches Asyl bekommen
Assata Shakur hatte in Kuba politisches Asyl bekommen

Havanna/Washington. Familienangehörige und kubanische Regierungsstellen haben am Donnerstag den Tod von Assata Shakur bekanntgegeben. Die Aktivistin hatte seit Anfang der 1980er Jahre in Kuba gelebt und 1984 offiziell politisches Asyl bekommen.

Shakur, mit bürgerlichem Namen Joanne Deborah Byron, wurde 1947 in New York geboren. Sie war in den 1970er Jahren in der Black Panther Party und in der Black Liberation Army, einem militanten Flügel der Bürgerrechtsbewegung, aktiv. Shakur wurde 1977 in New Jersey verhaftet und des Mordes an dem Polizisten Werner Foerster beschuldigt, der 1973 bei einer Schießerei auf der Autobahn in New Jersey ums Leben kam. Shakur hatte stets ihre Unschuld beteuert und auf Unregelmäßigkeiten und rassistische Vorurteile im Gerichtsverfahren hingewiesen.

1979 befreiten drei bewaffnete Aktivisten Shakur aus dem Gefängnis. Sie tauchte unter und bekam 1984 in Kuba politisches Asyl. Dies sorgte bis in die jüngere Vergangenheit für weitere Spannungen im Verhältnis zwischen Washington und Havanna. Das FBI setzte die Aktivistin noch 2013, als erste Frau, auf die Liste der "meistgesuchten Terroristen" und stellte eine Belohnung von zwei Millionen US-Dollar für Hinweise in Aussicht, die zu ihrer Verhaftung führen würden.

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2015, als die US-Regierung unter Barack Obama diplomatische Annäherungen zu Kuba anstrebte, verlangte Washington in Gesprächen erneut ihre Auslieferung. Neben Shakur sollte damals auch der puerto-ricanische Unabhängigkeitsaktivist Víctor Manuel Gerena ausgeliefert werden. Josefina Vidal, Diplomatin der kubanischen Seite, wies diese Forderungen zurück und bekräftigte das "legitime und souveräne Recht eines Landes, denjenigen, die es als verfolgt ansieht, politisches Asyl zu gewähren". 

Nach dem Wahlsieg von Donald Trump, als die USA ihre Blockadepolitik gegen das sozialistische Land erneut verschärften, verlangte Trump die Auslieferung. "Sie haben keine Wahl", wandte er sich an die kubanischen Behörden. Havanna lehnte auch in diesem Fall die Auslieferung ab. Der kubanische Außenminister Bruno Rodríguez entgegnete damals, dass diese "Kämpfer für die Bürgerrechte der USA selbstverständlich nicht zurückgeschickt werden."