Kuba / Politik

Kuba entlässt salvadorianischen Terroristen nach 28 Jahren Haft

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Otto René Rodriguez ist nur einer der Attentäter. Kuba besteht darauf, auch andere Terroristen verurteilen zu können und fordert Auslieferung aus den USA
Otto René Rodriguez ist nur einer der Attentäter. Kuba besteht darauf, auch andere Terroristen verurteilen zu können und fordert Auslieferung aus den USA

Havanna. Kuba hat am vergangenen Freitag den salvadorianischen Staatsbürger Otto René Rodríguez Llerena freigelassen. Rodríguez Llerena war wegen seiner Beteiligung an einem Bombenanschlag auf ein Hotel in Havanna im Jahr 1997 zu 30 Jahren Gefängnishaft verurteilt worden, wie das kubanische Außenministerium mitteilte.

Der Salvadorianer hatte am 3. August 1997 einen Sprengsatz in der Lobby des Hotels Meliá Cohiba in der kubanischen Hauptstadt platziert, der am folgenden Morgen explodierte. Bei dem Anschlag kamen keine Menschen zu Schaden, es entstanden jedoch Sachschäden in Höhe von mehreren Tausend US-Dollar.

Ursprünglich war Rodríguez Llerena zum Tode verurteilt worden. Das Oberste Volksgericht wandelte die Todesstrafe jedoch 2010 in eine 30-jährige Haftstrafe um. Nach Angaben der Gerichtsakten erhielt der Attentäter 1.000 US-Dollar von Luis Posada Carriles, den die kubanische Regierung als geistigen Urheber verschiedener Terroranschläge gegen Kuba bezeichnet.

Rodríguez Llerena wurde im Juni 1998 am Flughafen von Havanna festgenommen, als er bei einem zweiten Besuch auf der Insel versuchte, 1.519 Gramm C4-Sprengstoff, zwei Zünder und zwei Zeitzünder einzuschmuggeln. Bei seiner Verurteilung gestand er, dass Posada Carriles ihn für die Anschläge bezahlt hatte.

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Das kubanische Außenministerium erklärte, Rodríguez Llerena "habe seine Strafe verbüßt und sei in Übereinstimmung mit den Gesetzen des Landes freigelassen worden". Bereits im Dezember 2024 war ein weiterer Salvadorianer, Raúl Ernesto Cruz León, nach 30 Jahren Haft entlassen worden. Auch ihm war die Todesstrafe 2010 in eine Gefängnisstrafe umgewandelt worden.

Die kubanische Regierung machte für die Anschläge von 1997 Gruppen verantwortlich, die von der in Miami ansässigen Fundación Nacional Cubano-Americana (FNCA) finanziert worden seien. Außenminister Bruno Rodríguez kritisierte am Freitag, dass die USA weiterhin Personen Schutz gewährten, die Kuba als Terroristen einstuft.

"Während Kuba seine Gesetze befolgt und dafür sorgt, dass alle Terroristen vor Gericht gestellt werden, erlauben die USA weiterhin, dass von ihrem Territorium aus gewalttätige und terroristische Akte gegen Kuba organisiert und finanziert werden", erklärte das Außenministerium. Viele dieser Personen hätten "jahrzehntelang frei und ungestraft in Miami gelebt". Einige seien sogar gestorben, ohne vor Gericht gestellt zu werden, darunter Luis Posada Carriles und Orlando Bosch.

Posada Carriles, der 2018 im Alter von 90 Jahren in den USA starb, wird von Kuba beschuldigt, der Drahtzieher des Bombenanschlags auf ein Flugzeug der Cubana de Aviación im Jahr 1976 gewesen zu sein, bei dem 73 Menschen ums Leben kamen.