Buenos Aires/Teheran/Tel Aviv. Der Iran hat in einem offiziellen Dokument an die UNO auf die bedingungslose Unterstützung der argentinischen Regierung für die Politik Israels und der USA hingewiesen. Auch andere Länder werden wegen ihrer Unterstützung der Angriffe Israels und der USA auf den Iran im Juni genannt.
Der Bericht mit dem Titel "Der schamlose Angriff auf das Völkerrecht seitens des israelischen Regimes gegen die Islamische Republik Iran seit Beginn der Aggression am 13. Juni 2025" wurde Mitte Juli veröffentlicht. Zuvor hatte die iranische Botschaft in London ihn an mehrere ausländische Vertretungen verteilt.
In zwei Punkten bezieht sich das Dokument explizit auf Argentinien und Präsident Javier Milei. Argentinien wird neben Kanada, der Tschechischen Republik und Paraguay unter den Ländern genannt, die "ihre Unterstützung für die Akte der Aggression des zionistischen Regimes gegen Iran erklärt haben". Weiter heißt es: "Am 13. Juni 2025 unterstützte der Präsident der Republik Argentinien, Javier Milei, die militärischen Aktionen des zionistischen Regimes gegen Iran und verurteilte die iranischen Verteidigungsangriffe gegen das zionistische Regime und bekundete seine Unterstützung für die früheren Militäraktionen Israels."
Milei bekräftigte mit einer vom argentinischen Botschafter Alec Oxenford in Washington auf der Gedenkfeier für das Attentat auf das Jüdische Gemeindezentrum AMIA vorgelesenen Nachricht noch einmal die "Verpflichtung zur bedingungslosen Unterstützung Israels, unserem strategischen Partner, gemeinsam mit den USA". Bereits kurz vor den Angriffen auf die Atomanlagen und das militärische Führungspersonal im Iran hatte der argentinische Präsident mit dem Besuch in Israel und der Erklärung Irans zum Feind Argentiniens seine absolute Treue zu seinen geopolitischen Partnern klargestellt. In Argentinien gab es daraufhin Forderungen nach einer Amtsenthebung (amerika21 berichtete). Die meisten anderen Länder Lateinamerikas verurteilten später die Angriffe auf den Iran (amerika21 berichtete).
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Auch außerhalb Argentiniens möchte Milei Israel mehr Zusammenarbeit ermöglichen. Der argentinische Präsident unterstützte die Gründung einer neuen Nichtregierungsorganisation, die American Friends Of Isaac Accord (AFOIA) Initiative, durch die Spende seines Preisgeldes von einer Million US-Dollar. Dieses Preisgeld erhielt er bei der Verleihung des Genesis Preises während seines Israelbesuchs im Juni für die "standhafte Unterstützung Israels während einer der schwierigsten Perioden seiner Geschichte". Die Initiative Mileis möchte die politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit Israels mit Lateinamerika fördern. Länder sollen ermutigt werden, "an der Seite Israels zu stehen, gegen Antisemitismus zu kämpfen und die Ideologien des Terrors zurückzuweisen, die unsere gemeinsamen Werte und Freiheiten bedrohen".
Weiter will die Initiative die diplomatischen Bemühungen Israels, einschließlich der Einstufung der Hamas und Hisbollah als Terrororganisationen und die Verlegung der Botschaften nach Jerusalem, unterstützen, wie der Vorsitzende der Genesis-Stiftung erklärte. Im Juni hatte Milei angekündigt, die Botschaft Argentiniens in Israel 2026 von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Bisher sind in Lateinamerika Honduras, Guatemala und Paraguay diesen Schritt gegangen, ein Affront in der Arabischen Welt, in der Ost-Jerusalem als Hauptstadt Palästinas angesehen wird.
Zuletzt sollen mit der Arbeit der Initiative für Israel ungünstige Abstimmungsergebnisse in internationalen Organisationen wie der UNO verändert werden.

