Mendoza. Die Kommandeurin des US-Southcom, Generalin Laura Richardson, hat an der 16. Konferenz der Verteidigungsminister der Amerikas zur Stärkung der strategischen Partnerschaft zwischen den USA und Argentinien in Mendoza teilgenommen. Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern blicken in diesem Jahr auf ihr 200-jähriges Bestehen zurück.
In ihrer Rede betonte sie, die Beziehungen zwischen den beiden Länder seien "aus Stahl". Vor allem aber äußerte sie Bedenken über die Gefahren für die "globale Demokratie" und betonte die Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit.
"Die globale Demokratie steht unter Beschuss", sagte Richardson. Diese Herausforderungen seien nicht nur lokale Konflikte, sondern Teil eines größeren Versuchs, die bestehende Weltordnung zu destabilisieren. Sie nannte nicht konkret, von wem die Gefahr ausgehe. "Es wird versucht, die Weltordnung zu verändern, weshalb unsere Länder zusammenhalten müssen", sagte sie in einem Interview. Sie fügte hinzu: "Die kommunistischen Regierungen respektieren die Rechte ihrer eigenen Bürger nicht, wie können wir dann erwarten, dass sie die Rechte anderer respektieren?"
Der argentinische Sicherheitsminister und Gastgeber der Konferenz, Luis Petri, bedankte sich mit klaren Worten für die Rede der US-Vertreterin: "Die westliche Hemisphäre ist nicht ausgenommen von den beiden laufenden Kriegen, die die internationale Stabilität bedrohen. Die Ukraine kämpft um ihre territoriale Integrität und Israel um sein Existenzrecht. Dieser Gipfel findet in einer Welt statt, in der der Frieden nicht mehr gewährleistet ist."
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In einer anschließenden Pressekonferenz äußerte Richardson konkrete Bedenken hinsichtlich der chinesischen Weltraumbasis im argentinischen Neuquén. Sie äußerte dabei offen Misstrauen gegenüber China: "Sie investieren nicht, sondern sind auf der Suche nach strategischen Informationen", warnte sie und hinterfragte die Motive Chinas in der Region: "Haben sie es auf globale Satelliten aus den USA oder aus Argentinien abgesehen?" Dennoch begrüßte Richardson die bevorstehende Reise des argentinischen Präsidenten Javier Milei nach China, um die bilateralen Beziehungen zu verbessern.
Richardson betonte auch die Notwendigkeit, die wirtschaftliche und nationale Sicherheit zu stärken, vor allem im Hinblick auf Länder wie Russland und Venezuela, die laut der Generalin "Risiken" für den Kontinent darstellen. Sie forderte: "Wir müssen ein Team der Demokratie unter den demokratischen Ländern über die Grenzen hinweg sein." Auch kriminelle Vereinigungen würden in koordinierter Weise global agieren.
Ein weiterer Aspekt von Richardsons Botschaft war die wirtschaftliche Ungleichheit in der Region. Sie stellte fest, dass die lateinamerikanische Region zwar über enorme Ressourcen verfüge, aber nicht entsprechend davon profitiere. "Diese Region sollte wohlhabender sein als sie ist", sagte sie. Die Generalin betonte, dass mehr als 300 US-Unternehmen über 40 Milliarden US-Dollar in Argentinien investierten. Dies sei der richtige Weg, um nachhaltige wirtschaftliche Beziehungen aufzubauen.
Richardson sieht sich als Vorreiterin für Frauen im Verteidigungssektor. Als erste Frau an der Spitze des US-Southcom setzt sie sich dafür ein, den Anteil von Frauen in strategischen Positionen zu erhöhen.