Mexiko: Umweltaktivist und Mitglied des Indigenenrates von Jalisco getötet

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"Gerechtigkeit für Higinio Trinidad de la Cruz"
"Gerechtigkeit für Higinio Trinidad de la Cruz"

Cuatitlán. Higinio Trinidad de la Cruz, ein bekannter Umweltaktivist und indigener Anführer im Kampf gegen Bergbauunternehmen sowie illegale Abholzung, ist in der Grenzregion zwischen den Bundesstaaten Jalisco und Colima tot aufgefunden worden.

Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaates Jalisco wurde die Leiche des Mitglieds des Indigenenrates von Jalisco am 25. November, einen Tag, nachdem er als vermisst gemeldet worden war, im Dorf Ayotitlán in der Gemeinde Cuautitlán de García Barragán gefunden.

Die Organisation "Tsikini ‒ Kampf für Würde und Gerechtigkeit" verurteilte den Mord und erklärte, de la Cruz sei vom Bürgermeister von Cuatitlán, J. Jesús Delgado Camberos, vorgeladen worden. Laut mehreren Augenzeugen ist der Umweltaktivist im Amtssitz von Mitgliedern der organisierten Kriminalität gekidnappt und durch die Hintertüre entführt worden.

De la Cruz war eine prominente Stimme des Nahua-Dorfes Ayotitlán gegen die Geschäftspraxis der Eisenerzmine Peña Colorada. 2022 war er zum ersten Mal Opfer des gewaltsamen Verschwindenlassens, wurde jedoch nach internationalem Druck freigelassen.

In der Region befinden sich gut die Hälfte der Eisenvorkommen Mexikos. Die Mine Peña Colorada, der größte Eisenerztagebau Mexikos, wurde in den 1990er Jahren privatisiert und gehört heute je zur Hälfte den Stahlriesen Ternium und ArcelorMittal, transnationale Unternehmen mit Hauptsitz in Luxemburg.

Eduardo Mosqueda, Anwalt von Tsiniki, sieht indes Parallelen zum Fall von Antonio Díaz Valencia, Lehrer und Kandidat für den Vorstand der Gemeindeländereien von Aquila, und dem Anwalt Ricardo Arturo Lagunes Gasca. Die zwei Menschenrechtsaktivisten, welche die juristische und kommunale Verteidigung gegen das Bergbauunternehmen Ternium anführten, sind seit dem 15. Januar 2023 verschwunden. Ihr Pick-up wurde in Cerro de Ortega in der Gemeinde Tecomán im Bundesstaat Colima mit von Schüssen durchlöcherten Reifen aufgefunden, von ihnen fehlt jedoch seither jede Spur.