Santiago. Mit dem Beginn des Winters, der in Chile auf die Monate Juni, Juli und August fällt, sind die Infektionen mit dem Grippe-Virus stark angestiegen. Es geht hierbei nicht um Covid-19-Infektionen, die in den letzten Wochen eine rückläufige Tendenz gezeigt haben.
Die Behörden des Landes äußerten sich aufgrund der explosionsartigen Ausbreitung des Synzytialvirus bereits alarmiert. Das Virus hat bereits sieben Kindern das Leben gekostet und dafür gesorgt, dass die Auslastung der Kinderkrankenhäuser bei etwa 90 Prozent liegt. Für Erwachsene gilt die Erkrankung als weniger riskant.
Mit ersten Maßnahmen hat das Gesundheitsministerium (Minsal) die Impfkampagnen in den Städten und auf dem Land verstärkt und die Impfzeitpläne und -orte erweitert. Nach den offiziellen Zahlen wurden bisher mehr als 6,67 Millionen Menschen gegen Grippe geimpft.
"Die Impfung verringert das Risiko einer Krankenhauseinweisung und die Sterblichkeitsrate", äußerte der Staatssekretär für Gesundheit, Andrea Albagli.
In Anbetracht der derzeitigen Situation haben die Behörden beschlossen, für die Dauer des Gesundheitsalarms, der bis zum 31. August gilt, in Schulen das Tragen von Masken vorzuschreiben.
Das Gleiche könnte auch für öffentliche Verkehrsmittel erlassen werden, so Gesundheitsministerin Ximena Aguilera. Das Minsal rief die Bevölkerung auf, sich häufig die Hände zu waschen, Menschenansammlungen zu meiden und Räume zu lüften.
Aguilera appellierte an die individuelle Verantwortung, um die Kette der Ansteckungen zu unterbrechen. Die Maske sei eine wirksame Maßnahme zum Schutz vor Atemwegsviren, vor allem, wenn man sich an überfüllten Orten aufhalte.
Die Ministerin bekräftigte, dass die Verwendung einer Schutzmaske vorerst nicht verpflichtend sei, aber in den nächsten Tagen würden diese zu Stoßzeiten im öffentlichen Personentransport kostenlos verteilt.