Kuba spendet Covid-19-Impfstoffe an die Demokratische Arabische Republik Sahara

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458.000 Impfdosen hat Kuba an die Demokratische Arabische Republik Sahara gespendet
458.000 Impfdosen hat Kuba an die Demokratische Arabische Republik Sahara gespendet

Havanna. Kuba hat der Demokratischen Arabischen Republik Sahara 458.000 Dosen seines Impfstoffs Soberana 02 gegen Covid-19 gespendet. Sie sollen den Flüchtlingen und Einwohnern in den befreiten Gebieten und insbesondere den Kindern und Jugendlichen des in der Westsahara liegenden Landes zu Gute kommen.

Der saharauische Botschafter in Kuba, Mohamed Salec Abdesamad, lobte die Geste im Namen seines Volkes und seiner Regierung bei einer Veranstaltung im Instituto Finlay de Vacunas (IFV), dem Hersteller dieser Impfstoffe. Ebenfalls dankte er Kuba im Namen des Präsidenten seines Landes und des Generalsekretärs der Polisario-Front, Brahim Gali.

Zugleich verurteilte der Botschafter die US-Blockade und forderte deren sofortige Aufhebung. Kuba demonstriere der Welt mit seiner Solidarität seine wissenschaftliche Kapazität, trotz der Blockade, die die Karibikinsel seit mehr als 60 Jahren trifft. Er lobte die internationalistische Arbeit, die von den kubanischen medizinischen Brigaden in den kritischsten Momenten der Pandemie geleistet wurde. Zudem hob er auch die Entwicklung und Herstellung von fünf Impfstoffkandidaten durch kubanische Wissenschaftler hervor, von denen drei bereits im Einsatz sind und hervorragende Ergebnisse vorweisen, "was ein Ereignis ist, das in die Geschichte der Menschheit eingehen wird".

Die stellvertretende Ministerin Kubas für Außenhandel und Investitionen, Deborah Rivas, erklärte, dass die internationale Zusammenarbeit den Weg zu einer gerechteren und nachhaltigeren Welt ebne. Sie betonte: "Wir unterstützen und solidarisieren uns mit dem brüderlichen saharauischen Volk und seiner Regierung in ihrem Kampf um die Verteidigung ihres Territoriums und um Frieden und Glück."

Der aktuelle Konflikt in der Westsahara begann 1975, als die spanische Kolonialmacht das Gebiet verließ. Die Zugehörigkeit des 1.000 Kilometer langen Wüstenstreifens am Atlantik ist seither ungeklärt und umkämpft. Die Saharaui, die lokale Bevölkerung, fordern einen eigenen unabhängigen Staat. Dazu gründeten sie bereits gegen die spanischen Kolonialisten die Unabhängigkeitsbewegung "Polisario-Front" und später die "Demokratische Arabische Republik Sahara".

Die Westsahara besitzt reiche Fisch- und Phosphorvorkommen. Marokko (von den USA unterstützt) und die Westsahara haben quasi eine globale Monopolstellung für Phosphor, der für die Herstellung von Düngemitteln und damit moderne Lebensmittelherstellung essenziell ist.

Die reichen Fischereigründe sind momentan unter Kontrolle Marokkos. Die EU importiert aus den Gewässern des umstrittenen Gebiets, entgegen einem Urteilsspruch des EuGH 2016, der dies ohne Zustimmung der Saharauis als völkerrechtswidrig erklärt. Es werden Öl- und Gasvorkommen vor der Küste vermutet, die wegen des anhaltenden Konflikts bisher nicht erkundet werden können.

Kuba hat die Demokratische Arabische Republik Sahara bereits 1980 anerkannt, diplomatische Beziehungen aufgenommen, und vor allem durch gesundheitsbezogene Hilfe unterstützt. So haben fast 4.000 saharauische Studierende in kubanischen Bildungseinrichtungen Abschlüsse erhalten.