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US-Bürgermeister wollen medizinische Zusammenarbeit mit Kuba

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Ärzte der Brigade Henry Reeve: auch im italienischen Turin im Einsatz gegen die Corona-Pandemie
Ärzte der Brigade Henry Reeve: auch im italienischen Turin im Einsatz gegen die Corona-Pandemie

Washington. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Corona-Pandemie und angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante hat sich in den USA ein Netzwerk zusammengeschlossen, das sich für eine medizinische Kooperation mit Kuba einsetzt. Konkret geht es um den Einsatz von Kubas Ärzte-Brigade Henry Reeve im Kampf gegen Covid-19.

Das Netzwerk fordert die Regierung von Präsident Joe Biden auf, die seit 60 Jahren bestehende Wirtschafts- und Handelsblockade aufzuheben, die unter anderem diese Medizinerbrigade daran hindert, ihren Ärztekollegen in den USA zu helfen. "Wir stehen vor der Herausforderung, dass zu viele Menschen infiziert werden und sterben", sagte Johnny Ford, Gründer und Generaldirektor der Weltbürgermeisterkonferenz, einer Einrichtung, in der kommunale Führungskräfte im In- und Ausland gegenseitig Vertrauen aufbauen und Handels- und Investitionsmöglichkeiten schaffen.

Wie The Washington Informer berichtete, fand am 20. Dezember ein virtuelles Treffen des Netzwerkes in dieser Sache statt, gerade als Städte und Bundesstaaten in den USA erneut einen sehr starken Anstieg von Covid-19-Infektionen und Krankenhausaufenthalten meldeten. Neben Ford, dem ehemaligen Bürgermeister von Tuskegee/Alabama, und weiteren Kollegen, nahmen auch die kubanische Botschafterin in den USA, Lianys Torres Rivera, der stellvertretende Missionschef, Alejandro Garcia sowie der UN-Botschafter Kubas, Yuri A. Gala Lopez, daran teil. Es wurde über die Bemühungen Kubas berichtet und diskutiert, die Ausbreitung des Corona-Virus in dem benachbarten Inselstaat trotz der von den USA verhängten Wirtschaftsblockade einzudämmen. Zudem wurde hervorgehoben, dass Kuba gleichzeitig Impfstoffe zu entwickeln und an den Iran, Nicaragua, Mexiko und Venezuela zu verteilten vermochte.

Ford äußerte sich zuversichtlich: "Kuba kann uns eine enorme Hilfe sein, und wir wollen einen Weg finden, Ihre Expertise zu nutzen, und wir werden daran arbeiten, unsere Regierung zu überzeugen, uns das zu erlauben."

Pressesprecher des Weißen Hauses antworteten bislang nicht auf die Anfrage des Washington Informer, inwieweit die Biden-Regierung in Erwägung zieht, dieser Bitte des Netzwerks nachzukommen.

Doch wegen der bevorstehenden Weltkonferenz der Bürgermeister in Eatonville, Florida, und der Bemühungen des Bürgermeisters von Newark, Ras Baraka, die Vereinigung afroamerikanischer Bürgermeister sowie die Nationale Konferenz Schwarzer Bürgermeister einzubeziehen, rechnet Ford mit weiteren Gelegenheiten, die Regierung in dieser Angelegenheit unter Druck zu setzen.