Kuba / Soziales / Kultur / Umwelt

Kuba: Neues Dekret zum Schutz von Tierwohl und Tierrechten

40157631303_8dce57d900_k.jpg

Die Reform des Tierschutzes folgt Ideen aus dem verfassungsgebenden Prozess vor drei Jahren
Die Reform des Tierschutzes folgt Ideen aus dem verfassungsgebenden Prozess vor drei Jahren

Havanna. In Kuba ist ein umfangreiches Dekret zum Tierschutz beschlossen worden. Damit habe man auf Bedenken und Forderungen reagiert, die in der landesweiten Debatte über die neue Verfassung vor drei Jahren geäußert und seither diskutiert wurden.

Diese grundlegende Modernisierung des Tiergesundheitssystems erfüllt laut Dr. Yobani Gutiérrez Ravelo, Direktorin für Tiergesundheit im Landwirtschaftsministerium (Minag), die Leitlinien der Wirtschafts- und Sozialpolitik Kubas für den Zeitraum 2016-2021.

Zu den Aufgaben der Tiergesundheit gehören unter anderem die Verhinderung der Einschleppung exotischer Krankheiten in das Land, die Stärkung des Überwachungssystems, die tierärztliche Diagnose und die Programme zur Vorbeugung und Bekämpfung von Krankheiten sowie die Kontrolle der Produktion in der Landwirtschaft und im Lebensmittelsektor.

Ein wichtiges Ziel hierfür ist die Schaffung eines Nationalen Zentrums für Tiergesundheit (Cenasa), das dem Minag unterstellt und mit Büros in allen Vertretungen des Ministeriums in den Provinzen präsent sein wird. Zudem wird ein nationales Netz von Tierarzneimittelläden für den Einzelhandelsverkauf aufgebaut. Des Weiteren werden Qualitäts- und Sicherheitsstandards für Unternehmen festgelegt, die tierische Produkte herstellen, verarbeiten und vermarkten. Dort werden ständige Kontrollen in Anwesenheit von Tierärzten durchgeführt.

Neben Veterinärmedizinern und Fachleuten haben sich in den letzten Jahren, frustriert über das langsame Tempo der Veränderungen in diesem Bereich, vor allem junge Menschen mit öffentlichen Kundgebungen und Kampagnen in den sozialen Medien für Schutzmaßnahmen eingesetzt.

Zu den konkreten Anlässen für den Aktivismus von Tierschützern gehören die religiös motivierten Tieropfer und verbreiteten Hahnen- und Hundekämpfe. Sie wollen die damit verbundenen Grausamkeiten verhindern und das Bewusstsein für die Notwendigkeit des Tierschutzes schärfen. Allerdings sind derartige Traditionen, die teilweise aus der Yoruba-Kultur stammen und eine spirituelle Bedeutung haben, mit Sensibilität zu regeln. Daher schreibt Minag, dass solche Praktiken nicht verboten würden. Nichtsdestotrotz schreibt das Ministerium vor, sie müssten in einer "mitfühlenden und schnellen Art und Weise durchgeführt werden, die Schmerzen und Stress vermeidet".