Havanna. Die kubanischen Baseball-Meister dürfen nicht an der "Serie del Caribe", der Karibik-Meisterschaft, teilnehmen. Dies wurde am 4. Januar von der Baseball-Konföderation der Karibik (Confederación de Béisbol Profesional del Caribe, CBPC) in einem Statement bekannt gegeben. Als Grund gab die Konföderation an, es bleibe nicht genügend Zeit, die Visen der kubanischen Sportler vor Beginn des Turniers zu regeln. Das Event findet vom 1. bis 7. Februar in Puerto Rico, Außengebiet der USA, statt. Da die US-Botschaft in Havanna die Konsulardienste eingestellt hat, müssen Kubaner deshalb für einen Visum-Antrag in Drittländer reisen.
Der Präsident Kubas, Miguel Díaz-Canel, verurteilte die Entscheidung. Auf Twitter schrieb er, auch der kubanische Sport werde vom Imperium angegriffen. Die Federación Cubana de Béisbol (FCB) sieht in dem Ausschluss ebenso ein politisches Vorgehen und schreibt in einem Stellungnahme, der Druck der USA sei Grund für die Entscheidung der CBPC.
Juan Francisco Puello Herrera, der Präsident der Baseball-Konföderation, hingegen sieht die Schuld bei den kubanischen Behörden: "Zwei Monate sind vergangen, seitdem ein Manager für den kubanischen Baseball festgelegt wurde und dieser sich für den Erhalt der Visen verpflichtet hat", sagte er in einem Radio-Interview. Er erinnerte daran, dass kürzlich auch eine kubanische Volleyball- und eine Handball-Mannschaft ohne Probleme für ein Turnier nach Puerto Rico gereist seien. Die CBPC hätte genügend Unterstützung für die kubanische Mannschaft gestellt, diese wäre jedoch nicht angenommen worden.
Die "Serie del Caribe" ist ein jährlich stattfindendes Baseball-Turnier, welches zwischen den Baseballmeistern Mexikos, der Dominikanischen Republik, Puerto Ricos und Venezuelas ausgetragen wird. Nachdem die professionelle Baseball-Liga Kubas 1961 abgeschafft wurde, nahm Kuba 2014 nach 54 Jahren erstmals wieder am Turnier teil. Dies war auch ein Ergebnis der Annäherungspolitik unter den Präsidenten Barack Obama und Raúl Castro. Nach verschiedensten Sanktionen der USA gegen Kuba unter Präsident Donald Trump kommt dem diesjährigen Ausschluss der kubanischen Mannschaft zusätzliche Bedeutung zu.