Havanna. Mit einem neuen Angebot "Cubacel Tur" für Touristen will Kubas staatliche Telefongesellschaft Etecsa die Nutzung des mobilen Internets vereinfachen. Reisende sollen für umgerechnet rund 23 Euro direkt am Flughafen eine SIM-Karte erwerben können, die 30 Tage gültig ist. Darüber hinaus wurden die Preise für das neue LTE-Netz in den vergangenen Wochen weiter gesenkt.
Die neue SIM-Karte stellt ein Gigabyte Daten sowie 20 Gesprächsminuten (international und national) und 20 SMS zur Verfügung. Wem das nicht reicht, der kann verschiedene Datenpakete zwischen 600 MB (á 7 US-Dollar) bis 4 GB (á 30 Dollar) übers Netz hinzubuchen. Die neue Karte soll demnächst beim Stand von Cubatur im Terminal 3 des Hauptstadtflughafens José Martí in Havanna erworben werden können. Wo das neue Angebot darüber hinaus noch verfügbar sein wird, ist noch nicht bekannt.
Für die fast sechs Millionen Besitzer regulärer SIM-Karten in Kuba halbierte Etecsa Anfang des Monats die Preise für die Nutzung des mobilen Internets auf 4G-Basis. Neue Datenpakete bieten 2GB LTE-Netz für 10 CUC (cirka 9 Euro), 1,2 GB für 7 CUC ( 6,30 Euro) und 800 MB für 5 CUC (4,50 Euro). Alle Pakete bieten zusätzlich jeweils 300 Megabyte nationale Daten, die für alle Seiten mit kubanischer Domain (.cu) genutzt werden. Zuletzt gingen auf Kuba Ende November neue Angebote für Vielsurfer an den Start.
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Inzwischen verfügen alle kubanischen Provinzhauptstädte außer Cienfuegos, wo der Ausbau im Januar erfolgen soll, über LTE-Abdeckung. Die neue Technik wurde ein Jahr nach Inbetriebnahme des mobilen Internets mit chinesischer Hilfe aufgebaut und sorgt für deutlich bessere Übertragungsraten als am WiFi-Hotspot oder zu Hause. Sie soll sich als neuer Standard in den kommenden Jahren auch in ländlichen Regionen durchsetzen, wie Etecsa ankündigte. Laut dem Ranking der Firma "Speedtest", welche die gleichnamige App zur Geschwindigkeitsmessung betreibt, verfügt Kuba seit Oktober über das zweitschnellste mobile Internet Lateinamerikas. Nur in Uruguay ist das mobile Netz schneller.
Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel bezeichnete vor seinem Amtsantritt 2018 das Internet als ein "Recht aller", das "besser und verfügbarer" gemacht werden müsse.