Peru: Erneute Konfrontation zwischen Gegnern von Bergbauprojekten und Polizei

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Um das Kupferbergwerk Las Bambas in Peru gibt es seit Jahren immer wieder heftige Auseinandersetzungen
Um das Kupferbergwerk Las Bambas in Peru gibt es seit Jahren immer wieder heftige Auseinandersetzungen

Mollendo. Im Konflikt um die Vergabe von Bergbaukonzessionen in der südperuanischen Provinz Islay, Region Arequipa, hat es bei polizeilichen Maßnahmen gegen die Blockade von Verbindungssstraßen erneut Verletzte gegeben. Sowohl die dortigen Bewohner als auch die Lokalregierung wehren sich gegen die per Dekret durchgesetzten Konzessionen, da sie durch den Bergbau ihre landwirtschaftlichen Lebensgrundlagen und die Umwelt bedroht sehen.

Nun haben sich auch Bevölkerungsteile der angrenzenden Regionen Cuzco und Apurímac den Streikenden in Islay angeschlossen. In Cuzco blockierten am 8. Oktober Bewohner der Provinz Paruro eine wichtige Versorgungsstraße für die Kupferminen Las Bambas in Apurímac und das Bergbauprojekt Tía María in Islay, da auch der Transport der erzhaltigen Gesteine durch ihre Gebiete die Umwelt kontaminiere. Die Bauernaktivisten bekunden mit dieser Aktion auch ihre Solidarität mit den Streikenden in der südlichen Provinz Chumbivilcas, die bereits seit mehr als drei Wochen Versorgungswege von Las Bambas blockieren.

Auf die repressiven Räumungsmaßnahmen der Polizei mit Tränengas und Schrotgeschossen antworteten die Streikposten mit Steinschleudern. Obwohl es der Polizei gelungen ist, die Blockade aufzulösen, bleibt die Versorgungslage der von dem multinationalen chinesischen Unternehmen MMG betriebenen Kupferminen angespannt, da weiterhin acht wichtige Zufahrtswege unterbrochen sind. Wie MMG mitteilte, sind durch die Blockierung der Versorgung seit September bereits Verluste in Höhe von 75 Millionen US-Dollar entstanden.

Hinsichtlich des Bergbauprojektes in Islay haben sowohl die Regionalregierung von Arequipa, die aufgrund von Unregelmäßigkeiten bei der Lizenzierung von der Illegalität der Konzession ausgeht, als auch Vertreter des Bergbaukonzerns Anfang Oktober ihre Argumente dem nationalen Bergbaurat vorgetragen. Dieser wird dann Ende des Monats entweder die Bergbaulizenz gänzlich bestätigen, eine Beseitigung der Unregelmäßigkeiten fordern oder die Lizenz widerrufen. Zwar ist laut einer Umfrage von Pulso Perú die Unterstützung für den Bergbau in der peruanischen Bevölkerung auf 56 Prozent angewachsen, jedoch fordern auch knapp 70 Prozent Änderungen im seit Juli geltenden neuen Bergbaugesetz.