Bogotá. Am Abend des 11. Juli ist eine Militärpatrouille im Süden Kolumbiens in einen Hinterhalt geraten. Nach Informationen des Verteidigungsministeriums starben dabei vier Soldaten, darunter ein Unteroffizier, vier weitere gelten als verschwunden. Die Täter gehören nach Angaben der Armee zur "Front 29", einer Gruppe von Dissidenten der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc-EP).
Demnach habe die Gruppe die Soldaten während der Kontrolle eines Lastwagens mit Gewehren und Sprengstoff angegriffen.
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Der Gouverneur des südlichen Departments Nariño, Camilo Romero, bestätigte den Tod der vier Soldaten. Er führte aus, dass der "Frieden diese Provinz bisher nicht erreicht" und sich der bewaffnete Konflikt sogar verschärft habe. Er forderte denselben Respekt für das Leben von Aktivisten wie für die Mitglieder von Polizei und Militär.
In Nariño agieren unterschiedliche bewaffnete Gruppen, darunter Dissidenten der Farc und die kleinere Guerillagruppe Nationale Befreiungsarmee (ELN). Zudem terrorisieren paramilitärische Gruppen der Gaitanistischen Selbstverteidigungskräfte Kolumbiens (AUC) die Bevölkerung. In der Region sollen viele dieser Organisationen in den Drogenhandel verwickelt sein. Seit dem Friedensabkommen zwischen Farc und Regierung hat der Anbau von Koka in Nariño wieder zugenommen. Die Regierung führt einen massiven "Krieg gegen die illegalen Plantagen" und setzt neben Militär und Polizei auch höchst umstrittene Vernichtungsmittel aus der Luft gegen Kokapflanzen ein. Diese Chemikalien verursachen Krankheiten und hinterlassen verseuchte, für die Landwirtschaft unbrauchbare Flächen.