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Deutsche Ausgabe der Granma Internacional begeht Jubiläum

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Titelseite der deutschsprachigen Granma vom Mai 2019
Titelseite der deutschsprachigen Granma vom Mai 2019

Berlin/Havanna. Vor genau 25 Jahren ist die erste Ausgabe der kubanischen Tageszeitung Granma internacional in deutscher Sprache als monatliche Ausgabe erschienen. Der Wunsch, aus Kuba ungefiltert auch Nachrichten und Informationen aus offiziellen Quellen und Originalstimmen von wichtigen Persönlichkeiten zu erhalten, war immer wieder geäußert worden. Als zu Beginn der 1990er Jahre die schwierige "Spezialperiode" begann und die Solidaritätsbewegungen weltweit stärker wurden, um Kuba zu unterstützen, wurden entsprechende Bemühungen 1993 verstärkt.

Nach intensiven Besprechungen zwischen der Kommunistischen Partei Kubas, dem Kubanischen Instituts für Völkerfreundschaft (ICAP), Netzwerk Cuba, der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba, Cuba Si, der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) einem Verlag in der Bundesrepublik Deutschland bildete sich in der Redaktion in Havanna eine deutschsprachige Gruppe. Nachdem die technischen und organisatorischen Vorbereitungen abgeschlossen waren, startete am 17. Mai 1994 in Havanna der Andruck der Nullnummer. Aus den fremdsprachigen Wochenausgaben wird von der Redaktionsgruppe eine 16-seitige Monatsausgabe in Deutsch produziert. Ein kritisches Thema ist dabei die Auswahl der Artikel und der journalistische Stil, also die Frage, was Leserinnen und Leser im deutschsprachigen Raum aufgrund anderer Lesegewohnheiten interessieren könnte. Inzwischen erscheint die Zeitung im Berliner Verlag 8. Mai. Und anlässlich des Jubiläums ist nun auch ein Archiv mit allen bisherigen Ausgaben zugänglich.

Im Editorial der Erstausgabe vor 25 Jahren hieß es: "Um (…) die Informationsblockade, die über das kubanische Volk und seine Revolution verhängt wurde, zu brechen, erscheint Granma Internacional in deutscher Sprache. Sie bietet ein Panorama des lateinamerikanischen Geschehens, das von der großen Presse fast ausgeklammert wird." Die heutige Vorsitzende des Netzwerk Cuba, Angelika Becker, erinnert anlässlich des Jubiläums an diese historische Funktion der deutschen Granma-Version: "Auch heute noch herrscht in den westlichen Medien die Einseitigkeit und Verzerrung der kubanischen Realitäten vor, kommen fast ausschließlich Probleme und Systemgegner zu Wort und Bild. Offizielle oder wissenschaftliche Stimmen und Ansichten werden kaum zitiert."