La Paz. Laut Boliviens Minister für Umwelt und Wasser, Carlos Ortuño, hat das Land einen positiven Trend bei der Umsetzung von Wasserprojekten und dem Zugang zu Trinkwasser zu verzeichnen. Die Regierung von Präsident Evo Morales hat demnach in den letzten 13 Jahren landesweit rund 2,9 Milliarden US-Dollar in Trinkwasserzugang, Bewässerungssysteme und Abwasserentsorgung investiert. Seit Beginn der ersten Amtsperiode von Morales im Jahr 2005 seien die Investitionen stetig gestiegen, so Ortuño.
In der Verfassung von 2009 ist der Zugang zu Trinkwasser und der Abwasserentsorgung als Menschenrecht definiert. Heute profitieren davon mehr als 9,7 Millionen Menschen in Bolivien. Das entspricht etwa 86 Prozent der Bevölkerung. Von der städtischen Bevölkerung haben 95 Prozent der Menschen Wasserzugang, während es im ländlichen Raum 67 Prozent sind. Vor 2005 war die Versorgungslage deutlich schlechter. Damals hatten nur 68 Prozent in den Städten, 44 Prozent auf dem Land Zugang zu sauberem Trinkwasser. Während der vorherigen Regierungen sei das Wasser vermehrt genutzt worden, um private Investoren anzuziehen.
Die Unzufriedenheit der Bevölkerung spitzte sich im Jahr 2000 im "Wasserkrieg" in Cochabamba zu, als die Einwohner gegen die Privatisierung des Wassers durch das Unternehmen Aguas del Tunari und die damit einhergehende Preiserhöhung protestierten.
Nachdem das Wasser für zehn Jahre privatisiert worden war, konzentriert sich die Regierung unter Evo Morales auf die Verbesserung des Wasserzugangs für die Bevölkerung. Bis 2025 sollen alle Menschen in Bolivien Zugang zu Trinkwasser und der Abwasserentsorgung haben.
Seit 2005 habe sich zudem die Zahl der mit Wasser versorgten Felder verdoppelt. Zurzeit werden über 500.000 Hektar des Landes durch Sprinkleranlagen und andere Technologien bewässert. Dank des verbesserten Wasserzugangs sei die landwirtschaftliche Produktion gestiegen.
Laut Ministers Ortuño ist ein Wandel bezüglich der Aufgaben des Staates und seiner Verantwortung zu erkennen. Zudem gebe es einen hohen Anspruch der Bevölkerung an den Staat. Als Beispiel nennt Ortuño die Programme "Mi Agua" (Mein Wasser) und "Mi Riego" (Meine Bewässerung).