Kuba / Umwelt

Kuba wappnet sich für Klimawandel

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Basal soll zu einer nachhaltigen Nahrungsmittelversorgung für Kuba beitragen
Basal soll zu einer nachhaltigen Nahrungsmittelversorgung für Kuba beitragen

Havanna. Auf der Basis von fünf Jahren kooperativer Forschung hat Kuba jüngst zwei Arbeitsmodelle für die bessere Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel vorgestellt. Das zugrunde liegende Vorhaben namens Basal (Bases Ambientales para la Sostenibilidad Alimentaria Local) wird vom UN-Entwicklungsprogramm unter Beteiligung des Forschungsforschungszentrums der Europäischen Union durchgeführt. Die Anwendung in dem Inselstaat wurde von der kubanischen Umweltagentur und dem Meteorologischen Institut geleitet und schloss mehrere Ministerien, Behörden und Forschungseinrichtungen mit dem Ziel ein, eine nachhaltige Nahrungsmittelversorgung für Kuba zu erreichen. Damit sollen Landwirte, Forscher und Entscheidungsträger mit Erkenntnissen, Methoden und Werkzeugen dabei unterstützt werden, mit den vom Klimawandel zu erwartenden Effekten für die Nahrungsmittelproduktion umzugehen. Das wäre ein wichtiger Beitrag zum Schutz natürlicher Ressourcen und zur Nachhaltigkeit der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung des Landes.

Eines der beiden Modellierungssysteme trägt die Kurzbezeichnung WEAP und dient der Wasserbewertung und -planung auf Basis der Bewertung der Auswirkungen unterschiedlicher Klimaszenarien in der Landwirtschaft. Dieses Modell wurde in der Gemeinde Los Palacios in der westlichen Provinz Pinar del Rio umgesetzt, in der drei oberflächliche hydrographische Becken mit großer Bedeutung für die Reisproduktion stehen. Den Forschern des Instituts für tropische Geographie zufolge kann anhand dieses Modells die Wasserversorgung der Bauern und Arbeiter für jede Art von Anbau beurteilt werden. Zudem können mit dem WEAP-Modell die möglichen Richtlinien für den Betrieb von Staudämmen umrissen werden können, um Situationen von Wassermangel zu antizipieren und den günstigsten Zeitpunkt für die Aussaat und das Pflanzen zu wählen.

Das zweite Modell mit dem Kurznamen Bioma ermöglicht Anwendungen biophysikalischer Modellierungen. Damit können die wahrscheinlichsten Leistungen und Ernteprognosen der landwirtschaftlichen Produktion in verschiedenen Regionen unter unterschiedlichen Klimaszenarien beurteilt und erstellt werden.

Erst im Sommer wurde vom Ministerrat Kubas ein Dokument mit dem Kurztitel Tarea Vida (Lebensaufgabe) vorgestellt, mit dem ein neues Kapitel der kubanischen Klimapolitik begonnen wurde. Für seine Durchführung wird ein systematisches Programm umfangreicher Investitionen vorgesehen, die kurzfristig (2020), mittelfristig (2030) langfristig (2050) und sehr langfristig (2100) erfolgen sollen. Damit sollen die für Kuba prognostizierten starken Klimaveränderungen berücksichtigt und die damit verbundenen großen Schäden abgewendet bzw. minimiert werden. So wurde von der Akademie der Wissenschaften bereits ein Megaprojekt über die Gefahren und die Verletzlichkeit der Küsten für den Zeitraum 2050 bis 2100 durchgeführt.